Flüchtlingsboot im Mittelmeer gekentert: Mindestens 31 Tote

Flüchtlinge vor der libyschen Küste (Archivbild)
Es ist zu befürchten, dass die Zahl der Opfer noch weiter steigen wird.

Im Mittelmeer ist es am Mittwoch erneut zum einem neuen Flüchtlingsdrama mit Dutzenden von Todesopfern gekommen. 30 Seemeilen von der libyschen Küste kenterte am Mittwoch ein Flüchtlingsboot mit mehreren Kindern an Bord. Dabei starben nach Angaben der Hilfsorganisation Moas mindestens 31 Personen. Die italienische Küstenwache hatte von mindestens 20 Toten gesprochen.

Insgesamt befanden sich 500 Flüchtlinge an Bord des Schiffes, weshalb befürchtet wird, dass die Zahl der Todesopfer noch steigen wird. Mindestens 200 Personen seien ins Wasser gefallen. Die Suche nach Vermissten sei noch im Gange, teilte die Küstenwache mit.

An der Suche beteiligt waren Schiffen der italienischen Küstenwache, der Marine, sowie von Hilfsorganisationen. Wegen des guten Wetters sind derzeit noch mehr Flüchtlingsboote von Libyen in Richtung Italien unterwegs. Viele der Gummiboote sind kaum seetauglich. Die italienische Küstenwache koordinierte allein am Mittwoch 15 Rettungseinsätze. Bisher wurden 1.700 Personen in Sicherheit gebracht. Am Dienstag waren 1.000 Flüchtlinge gerettet worden.

Die Ursachen der neuen Flüchtlingstragödie am Mittwoch im Mittelmeer waren zunächst noch unklar. Die italienische Küstenwache ermittelt, warum das Schiff gekentert ist. Vermutet wird, dass das Schiff wegen einer hohen Welle, oder wegen der hohen Zahl von Menschen an Bord gekippt sein könnte. Menschen sprangen dann aus Panik ins Wasser.

Rund 51.000 Flüchtlinge erreichten seit Jahresbeginn Italien, das sind 42 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2016, teilte das Innenministerium mit. Italien versorgt zurzeit rund 180.000 Menschen in seinen Flüchtlingseinrichtungen.

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