Flüchtlinge: Italien rechnet 2016 mit Rekordhoch an Flüchtlingen

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Mehr als 190.000 Menschen sollen heuer über das Mittelmeer nach Europa kommen.

Italien rechnet bis Ende 2016 mit einer Rekordzahl von Migranten. Geht der bisherige Trend weiter, wird es auf Sizilien 192.000 Flüchtlingsankünfte in diesem Jahr gegeben haben, prognostiziert das Innenministerium in Rom. Damit würde der Rekordwert aus dem Jahr 2014 - 170.000 Flüchtlinge - deutlich überschritten.

163.989 Flüchtlinge erreichten nach Seefahrten über das Mittelmeer im Jahr 2016 Süditalien, das sind zehn Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2014. Bereits um 10.000 Flüchtlinge übertroffen wurde der Gesamtwert des Jahres 2015. Allein seit Anfang November sind 4.562 Migranten in Italien eingetroffen, das ist ein Anstieg um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Aufforderung, verstärkt in Afrika zu investieren

Italien versorgt zurzeit ein Rekordhoch von 173.092 Flüchtlingen in Hotspots und anderen Einrichtungen. Außerdem beherbergt das Land 22.772 Minderjährige, die unbegleitet Italien erreicht haben. 2.600 der 8.000 italienischen Gemeinden haben Migranten aufgenommen.

Der italienische Außenminister Paolo Gentiloni und der für Migrationsfragen zuständige EU-Kommissar Dimitris Avramopoulos forderten in einem gemeinsamen Brief verstärkte Investitionen in Afrika. "In Afrika zu investieren, bedeutet, in Europas in Sicherheit und Wohlstand zu investieren", hieß es in einem am Montag von der italienischen Tageszeitung "La Repubblica" veröffentlichten Brief. Die EU habe zuletzt die Investitionen für Projekte in Afrika um 500 Mio. Euro erhöht.

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