Flüchtlinge: Italien plant Abkommen mit libyschen Bürgermeistern

Italiens Innenminister Minniti reist am Donnerstag nach Tripolis um dort ein Abkommen mit libyschen Bürgermeistern abzuschließen.

Um die Zahl der Flüchtlinge und Migranten, die von Afrika über das Mittelmeer nach Italien kommen, einzudämmen, reist der italienische Innenminister Marco Minniti am Donnerstag nach Tripolis. Dort will er ein Abkommen mit libyschen Bürgermeistern abschließen.

Treffen Minnitis mit Bürgermeistern seien in größeren Städten entlang der libyschen Küste sowie im Süden des Landes vorgesehen, berichtete die römische Tageszeitung Il Messaggero (Dienstag-Ausgabe). Die Bürgermeister dringen auf Unterstützung zur Bekämpfung des Menschenhandels, der zum wichtigen Wirtschaftsfaktor für die Region geworden ist. Ziel sei es, Wege der Kooperation und der Förderung der lokalen Wirtschaft zu finden. Diskutiert wird auch die Möglichkeit, Milizionäre in die libysche Grenzwache aufzunehmen. Diese soll vor allem zum Schutz der südlichen Grenze entstehen.

Finanzielle Unterstützung

Die Bürgermeister der südlibyschen Region Fezzan drängen auf finanzielle Unterstützung für Krankenhäuser, Straßen und andere Infrastruktur. "Der Menschenhandel ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Libyen. Wenn man Schlepperei ausmerzen will, muss man der Bevölkerung Alternativen im Wirtschaftsbereich anbieten", sagte Innenminister Minniti laut der Tageszeitung "La Stampa" am Dienstag.

Italien will auch andere EU-Länder in seine Projekte einbinden. Die Regierung von Premier Paolo Gentiloni drängt die EU-Grenzschutzbehörde Frontex, dass sich mehr EU-Mitgliedsstaaten an der Flüchtlingsrettung im Mittelmeer beteiligen und diese auch für die Aufnahme der Migranten sorgen.

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