Warum Trump vor einem gefälschten Präsidentensiegel sprach

Das gefälschte Siegel spielte unter anderem auf Trumps Russland-Connection und sein Milliardenvermögen an.

Der 46-jährige Charles Leazott war einst überzeugter Republikaner. Er wählte zweimal George W. Bush. Als Donald Trump das republikanische Parkett betrat, war für ihn eine Grenze überschritten, wie er der Washington Post berichtete. Aus Frust darüber, dass Trump gewählt wurde, nutzte Leazott seine Fähigkeiten als Grafikdesigner und entwarf ein neues Präsidentensiegel.

Warum Trump vor einem gefälschten Präsidentensiegel sprach

Das Fake-Siegel

Es zeigt einen zweiköpfigen Adler - in Anlehnung an das russische Wappentier -, der Golfschläger und Geldscheine in den Krallen hält. Eine klare Persiflage auf das offizielle Präsidentensiegel, das einen Weißkopfseeadler in einem runden Emblem zeigt, eben verfälscht durch gewisse Details. Es spielt unter anderem auf Trumps angeblich enge Kontakte zu Russland, sein Milliardenvermögen, seine Nähe zu Großkonzernen und seine Liebe für das Golfspielen - vorzugsweise auf seinen eigenen Golfplätzen - an.

Trump sprach vor falschem Siegel

Jedes Mal, wenn Trump eine Rede hält, prangt das offizielle Präsidentensiegel im Hintergrund. Bei einer Veranstaltung am Dienstag, im Morriott Marquis Hotel in Washington, als Trump vor der konservativen Jugendorganisation "Turning Point" sprach, muss also etwas schief gegangen sein. Denn das Siegel, das hinter ihm an die Wand projiziert wurde, war definitiv nicht das offizielle Präsidentensiegel, sondern das Fake-Siegel des frutrierten Grafikdesigners Leazott.

Anfangs war auch der Washington Post, der dieses Detail ins Auge stach, völlig unklar, was es damit auf sich hatte. Mittlerweile ist der Fall aufgeklärt: Es handelte sich nicht um einen gezielten Angriff auf Trump. Vielmehr hatte ein Mitarbeiter der konservativen Jugendorganisation im Internet nach dem Präsidentensiegel gesucht und aus Versehen das falsche ausgewählt.

Mitarbeiter entlassen

Der Mitarbeiter von "Turning Point" wurde mittlerweile entlassen. Er hatte das Siegel offenbar auf einer Verkaufsplattform gefunden. Leazott will das nicht so recht glauben. Nach seinem "blöden Scherz", wie er das Fake-Siegel nennt, müsste man schon sehr aktiv suchen, um es im Internet zu finden.

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