Expansionspläne ausgeplaudert: Russische TV-Sendung unterbrochen

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Politikwissenschafter Aleksandr Sytin sprach in einer Talkrunde im russischen TV in Zusammenhang mit der Ukraine über Expansionspläne. Der Moderator musste einschreiten.

Für Wladimir Putin gibt es keinen Ukraine-Krieg, stets ist in Medien und der Öffentlichkeit von "militärischer Spezialoperation" die Rede. Die russische Armee bemühe sich einzig um eine "Entnazifizierung" der ukainischen Gebiete, schütze Menschen vor den "Faschisten" des Kiewer Regimes, so die russische (Propaganda-)Leseart. Wiederholt fällt der Ausdruck Genozid. Wer das Wort Krieg in den Mund nimmt, wird verhaftet, weggesperrt oder in ein Arbeitslager gesteckt.

Diese offizielle Sichtweise dürfte dem Politikwissenschaftler und Kreml-Propagandisten Aleksandr Sytin (65) in einer TV-Talkrunde offenbar entfallen sein. 

Beim Thema Ukraine-Krieg sagte Sytin: „Wir reden immer über die Ukraine, aber eigentlich interessiert die Ukraine niemanden. Die Aufgabe ist folgende: Russland führt einen bestimmten expansiven Kurs durch. Das ist Fakt. Diesen Expansionskurs wollen die Länder der Nato und der EU beenden. Wie sie das tun, …“ 

Das ist jener Moment, in dem der Moderator dem redefreudigen Politikwissenschafter ins Wort fiel, an die russische Sichtweise erinnerte und so verhinderte, dass Sytin noch weiter redete: „Das ist keine Expansion, sondern die Verteidigung der nationalen Interessen und der Sicherheit. Wir sollten wirklich kurz unterbrechen. Wir sind nach einer Pause wieder da.“

87,28 Prozent für Putin

Das amtliche Endergebnis ist seit Montagmittag da: Putin ist mit 87,28 Prozent wiedergewählt worden. Das teilte die Wahlkommission nach Auszählung aller Stimmen mit. Das Ergebnis unterschied sich damit nur unwesentlich von den vorläufigen Resultaten.

Auf den zweiten Platz sei mit 4,31 Prozent der Kommunist Nikolai Charitonow gekommen, meldeten russische Agenturen am Montag unter Berufung auf die Wahlleitung in Moskau. Dem Kandidaten Wladislaw Dawankow von der liberalen Partei Neue Leute wurden 3,85 Prozent zugeschrieben, dem Ultranationalisten Leonid Sluzki 3,2 Prozent. 

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