EU-Parlament will mehr Kontrollen bei Tiertransporten

EU-Parlament will mehr Kontrollen bei Tiertransporten
Auch härtere Strafen bei Rechtsverstößen angedacht. Vier Pfoten sieht "wichtiges Signal für den Tierschutz".

Angesichts oftmals quälender und langer Tiertransporte in Europa will das EU-Parlament bessere Kontrollen und härtere Strafen bei Rechtsverstößen durchsetzen. Eine entsprechende Entschließung nahmen die Abgeordneten in Straßburg am Donnerstag mit großer Mehrheit an.

Jährlich werden mehrere Millionen Tiere in der EU transportiert - per Zug, Lastwagen oder Schiff. Die Kontrolle dieser Transporte liegt in der Verantwortung der EU-Staaten. Die geltende EU-Verordnung, die Tiere vor unnötigem Stress und Leid bewahren soll, werde aber unzureichend umgesetzt, bemängeln Abgeordnete und Tierschutzorganisationen. Viele Transporter würden überladen, die Pausenzeiten oft nicht eingehalten werden. Außerdem würden Tiere auch bei zu hohen Temperaturen transportiert oder gar misshandelt werden.

Unangekündigte Kontrollen

In dem zur Abstimmung stehenden Papier wurde nun gefordert, dass die Tiere künftig so wenig Zeit wie möglich in den Transportern verbringen müssen. Weiterhin wird auf mehr unangekündigte Kontrollen und den Einsatz moderner Ortungstechnologien gepocht. Die Entschließung ist rechtlich nicht bindend. Sie dürfte aber den Druck auf die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten erhöhen, mehr für den Schutz der transportierten Tiere zu tun.

Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" sah in der Entschließung am Donnerstag ein wichtiges Signal für den Tierschutz. Zum Teil seien darin langjährige Forderungen der NGO enthalten. Allerdings hätte man sich eine konkrete Beschränkung auf acht Stunden Transportzeit gewünscht - "das wurde leider knapp abgelehnt", meinte Andreas Manz, Vier-Pfoten-Experte für EU-Nutztierpolitik.

Eine rasche Überarbeitung der EU-Tiertransportverordnung sei laut Manz dringend notwendig. Nun liege der Ball bei der EU-Kommission, und die "Mitgliedsländer sind ihrerseits gefordert, geltendes Recht konsequent zu vollziehen". Das wünschte sich auch Karin Kadenbach, SPÖ-Abgeordnete im EU-Parlament. "Die Lücken in der Kontrolle müssen geschlossen werden, um das Leid der Tiere zu stoppen. Außerdem hängen Tierwohl und die Gesundheit der Konsumenten eng zusammen, betonte sie. FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky unterstützte neben strengeren Kontrollen bei der Ausfuhr von Lebendtiertransporten in Drittstaaten zudem europaweite Exportverbote, wie es am Donnerstag in einer Aussendung hieß.

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