EU-Kommission dementiert Rückzug von Bratušek
Die EU-Kommission hat dementiert, dass die umstrittene slowenische Kommissarskandidatin Alenka Bratušek ihre Kandidatur zurückgezogen hat. Kommissionssprecherin Natasha Bertaud sagte am Mittwoch in Brüssel: "Wir dementieren das mit aller Schärfe." Bratušek sei die designierte Kommissarin von Slowenien. Zuvor hatten die Grünen im Europaparlament mitgeteilt, dass Bratušek ihre Kandidatur zurückgezogen habe. Die Slowenin soll im Kabinett Juncker als Vizepräsidentin für Industrie und Umwelt zuständig sein.
Ein offizielles Statement veröffentlichte Bratušek anschließend auf ihrer Facebook-Seite: "Ich bin nicht zurückgetreten, obwohl ich zugebe, dass all das nicht leicht zu ertragen ist. Die heutigen Gerüchte über meinen Rücktritt sind erfunden. Sie sind nur die Fortsetzung des Drucks, der auf meine Kandidatur seit mehr als einem Monat ausgeübt wird und in den letzten Tagen intensiviert wurde."
Enttäuschendes Hearing
Bratušek erntete nach einem enttäuschenden Hearing am Montag Kritik von allen Seiten. Bereits damals ist gemunkelt worden, dass die Liberale "geopfert" werden könnte, um Stärke zu demonstrieren.
Sollte Bratušek doch ausfallen, müsste sich Jean-Claude Juncker nach Ersatz umsehen. Das könnte seinem Team einiges an Verspätung bringen und den gewünschten Start im November verzögern. Das zweite Kabinett von José Manuel Barroso kam vor fünf Jahren nach Problemen bei den Hearings erst im Februar ins Amt.
Auch andere Kandidaten wackeln: So sind auch Jonathan Hill, Miguel Arias Canete, Tibor Navracsics und Pierre Moscovici weiterhin umstritten.
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