Eskalation: Türkei startet Militäroffensive gegen syrische Armee

Eskalation: Türkei startet Militäroffensive gegen syrische Armee
Die Türkei will aber "keine Konfrontation" mit Russland. Die Offensive ist eine Reaktion auf Luftangriffe auf türkische Soldaten am Donnerstag.

Die Türkei hat nach eigenen Angaben eine Militäroffensive gegen die syrische Armee gestartet. Nach den Luftangriffen auf türkische Soldaten in der nordwestsyrischen Provinz Idlib am Donnerstag sei die Operation "Frühlingsschild" erfolgreich im Gange, teilte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar am Sonntag in Ankara mit. Sein Land wolle aber keine Konfrontation mit Russland, das Syriens Machthaber Bashar al-Assad militärisch unterstützt.

Schon am Samstag hat die Türkei bei Angriffen in den syrischen Provinzen Idlib und Aleppo nach Angaben von Aktivisten mehr als 70 Soldaten der syrischen Regierung und verbündeten Milizen getötet. Zunächst seien bei Angriffen mit Kampfflugzeugen, Drohnen und Artillerie 45 Regimesoldaten getötet worden, bei späteren Angriffen 26 weitere Kämpfer, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag mit.

Die Türkei habe unter anderem Gegenden nahe der Städte Sarakib und Marat al-Numan angegriffen. Zudem hätten türkische Truppen mit Boden-Boden-Raketen Fabriken sowie eine Forschungseinrichtung östlich von Aleppo angegriffen.

Die Türkei hatte nach Worten von Präsident Recep Tayyip Erdogan mehrere Angriffe in Syrien unternommen. Dabei seien Anlagen zum Bau von Chemiewaffen sowie Luftabwehrsysteme und Landebahnen zerstört worden, sagte Erdogan in Istanbul. Mehr als 300 Militärfahrzeuge seien zerstört worden, darunter mehr als 90 Panzer. Hintergrund der Vergeltungsangriffe ist der Tod zahlreicher türkischer Soldaten in Syrien.

Die syrische Regierung stritt die Behauptungen ab und warf Erdogan „irreführende“ Aussagen und Übertreibung vor. Wären in Syrien wirklich Chemiewaffen-Anlagen zerstört worden, hätte es in der umliegenden Gegend viele Tote gegeben, hieß es in einem Bericht der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana vom Samstag.

Hinweis: In einer früheren Version dieser Meldung wurde Idlib fälschlicherweise als "nordwesttürkische Provinz" bezeichnet. Wir bedauern diesen Fehler, er wurde korrigiert. Idlib liegt selbstverständlich im Nordwesten Syriens

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