Das Amerika-Netzwerk von Kanzler Kurz
Wirtschafts-, High-Tech- und Startup-Bossen war Bundeskanzler Sebastian Kurz immer offen gegenüber. Er tauscht sich gerne mit den CEOs und CTOs aus, ist interessiert an den Innovationen und den Problemen der Industrie von der Mur-Mürz-Furche bis ins kalifornische Silicon Valley.
Häufigster Gast aus den USA war bisher der ehemalige Gouverneur von Kalifornien und Grazer „Mister Universum“, Arnold Schwarzenegger. Seine Nähe zu dem Republikaner wird Kurz beim Treffen mit dem republikanischen US-Präsidenten Donald Trump aber eher nicht erwähnen, ist Trump doch schon seit Jahren in einem offenen Streit mit dem gebürtigen Österreicher. Und aus seiner Zeit als Außenminister der Republik hat Kurz noch immer gute Kontakte zu John Kerry. Der Demokrat aus Massachusetts unterlag 2004 im Präsidentschaftswahlkampf George Bush, von 2013 bis 2017 war er US- Außenminister.
Allen voran zählt Kurz den Ex-Google-Chef und Multimilliardär Eric Schmidt zu seinem erweiterten Netzwerk in den USA. Schmidt war es auch, der Kurz schon wiederholt in ein Luxusressort nach Montana lud, wo die Tech-Elite und globale „Leader“ regelmäßig zu einem streng von der Öffentlichkeit abgeschirmten Gedankenaustausch versammelt sind. Auch in die Wiener Wirtschaftsuni kam Schmidt schon, um mit Kurz medienöffentlich zu debattieren.
Erst vor wenigen Wochen trafen einander wieder die Eliten aus Politik und Wirtschaft in Davos in der Schweiz, und Kurz ist dort wohl gelitten – trotz der Ankündigung neuer Steuern auf Internet-Firmen: Neben dem chinesischen Alibaba-Gründer Jack Ma und Alibaba-CEO Daniel Zhang traf er dort (nicht zum ersten Mal) Chefs und Vorstände der neuen amerikanischen multinationalen Wirtschaftsgiganten: Facebook-Vorstandsmitglied Sheryl Sandberg, den Chef des Taxi-Startups Uber Dara Khosrowshahi, als auch den aktuellen Apple-Chef Tim Cook, Jared Cohen vom Google-Ableger Jigsaw oder SAP-Chef Bill McDermott.
Erst im Jänner traf der Kanzler auch Reed Hastings, seines Zeichens Mitbegründer und aktueller Chef des riesigen Internet-Streamingdienstes Netflix.
Noch als Außenminister hatte Kurz auch wiederholt Gespräche mit Hikmet Ersek, dem CEO des billionen-schweren Finanzdienstleiters Western Union.
Regelmäßig gibt es zudem Treffen mit Microsoft-Gründer Bill Gates.
Zudem gibt es sehr enge Kontakte mit der jüdischen Gemeinde in den USA, so etwa mit dem Executive Director des American Jewish Committee, David Harris, und dem Präsidenten des World Jewish Congress, Ronald Lauder.
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