Warum sich Elon Musk jetzt mit Trumps MAGA-Fans anlegt
Wieder und wieder hat es Donald Trump im Wahlkampf versprochen: Er werde als nächster US-Präsident bis zu 11 Millionen illegale Immigranten aus dem Land deportieren und die Zuwanderung stoppen. Dass Trump nun – auf Anraten seines neuerdings engen politischen Freundes Elon Musk – einen in Indien geborenen Unternehmer zu seinem Top-Berater für Künstliche Intelligenz ernannte, führte zu heftigem Streit zwischen Musk und Trumps hartgesottenen Anti-Einwanderungs-Fans.
Seither tobt eine erbitterte Wortschlacht in den Sozialen Medien zwischen dem Tech-Milliardär und dem radikalen Flügel der „Make-Amerika-Great-Again“ MAGA-Bewegung.
Space-X und Tesla-Gründer Musk, selbst ein Einwanderer aus Südafrika, beklagt den Mangel an „hervorragenden Ingenieurtalenten“ in den USA. Ohne diese aber könne Silicon Valley seinen Vorsprung nicht aufrechterhalten – und er fordert einen leichteren Zugang für bestausgebildete Fachkräfte in die USA.
Noch deutlicher wurde Vivek Ramaswamy. Der Pharma-Unternehmer, der zusammen mit Musk eine neue Agentur für „Regierungseffizienz“ leiten soll, schoss verbal scharf: Amerika habe ein Kultur-Problem, stelle die Mittelmäßigkeit über Exzellenz: „Normalität reicht auf einem hyperkompetitiven globalen Markt für technische Talente nicht aus. Wenn wir so tun, als ob es so wäre, werden wir von China den Hintern versohlt bekommen.“
Die rechtsextreme Influencerin
Das aber empörte Trumps eingefleischte Anhänger zutiefst – allen voran die rechtsextreme Influencerin Laura Loomer. Trump hörte schon mehrmals auf die streitbare Aktivistin. Sie war es auch, die Trump von den – falschen – Gerüchten überzeugte, Immigranten aus Haiti würden in Ohio Katzen und Hunde essen.
Auf X wütet Loomer nun gegen den Sohn indischer Einwanderer und beschuldigt ihn, den „großen Bevölkerungsaustausch“ zu ignorieren. Sie wolle eine Verringerung der Arbeitsvisa für Ausländer in den USA und keine Ausweitung.
„Sklavenarbeiter“
Die Zustimmung Tausender Anhänger war Loomer damit sicher. Und immer deutlicher kehrt sich die Wut der radikalen MAGA-Fans generell gegen den großen politischen Einfluss von Musk und Co: „Die Tech-Milliardäre können nicht einfach nach Mar-a-Lago kommen, ihre riesigen Scheckbücher füllen und unsere Einwanderungspolitik umschreiben, damit sie unbegrenzt Sklavenarbeiter aus Indien und China aufnehmen können, die sich nie assimilieren“, schreibt Laura Loomer.
Auch vielen gemäßigteren Republikanern geht die Forderung nach mehr Arbeitsvisa für Top-Ingenieure zu weit: Zunächst sollten die amerikanischen Talente besser gefördert werden, ehe zusätzliche Fremde ins Land geholt würden.
Während seiner ersten Amtszeit hatte Trump den Zugang für Visa für hoch qualifizierte Arbeitskräfte stark eingeschränkt. Zuletzt aber zeigte sich der künftige US-Präsident offen gegenüber „legaler Einwanderung“ von gut ausgebildeten Arbeitskräften. „Wenn sie einen Hochschulabschluss oder einen Doktortitel erwerben, sollen sie bleiben dürfen“, hatte Trump im Sommer bestätigt.
Die Konfliktlinien im Trump-Team sind damit gezeichnet: Radikale Migrationsgegner gegen die pragmatischeren Trump-Fans, die IT-Milliardäre gegen die rechten Partei-Ideologen rund um den Präsidenten.
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