2025 auf der globalen Bühne: Dieses Jahr wird turbulent

Donald Trump mit roter Kappe
Der große "Disruptor" Donald Trump ist wieder da. Der nächste US-Präsident wird da kommende Jahr entscheidend prägen.
Ingrid Steiner-Gashi

Ingrid Steiner-Gashi

Bei allen Schwierigkeiten, in die weltpolitische Kristallkugel zu blicken, darf man gut und gerne von einer Tatsache ausgehen: Dieses Jahr 2025 wird turbulent werden. 

Den Auftakt dafür wird Donald Trump am 20. Jänner liefern, wenn er, frisch angelobt, wieder ins Weiße Haus einzieht.

Der große „Disruptor“ ist wieder da - „to disrupt“, das bedeutet so viel wie „zerrütten“, „stören“, „unterbrechen“ – und all das beherrscht der 47. Präsident der USA meisterlich. Versprochen und angedroht hat er schon die abstrusesten Vorhaben – von der Quasi-Kaperung des Panamakanals über die Zwangsausweisung von elf Millionen illegalen Migranten bis hin zur Bestellung eines radikalen Impfgegners zum Gesundheitsministers. Die Mehrheit seiner Ankündigungen dürfte der Bald-Wieder-Präsident nicht oder nicht einmal zur Hälfte umsetzen.

Was jedenfalls mit Sicherheit nicht passieren wird: Den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden zu beenden, wie Trump das schon im Wahlkampf versprochen hatte. Doch die meisten Amerikaner kümmert der Krieg im fernen Europa wenig, und so wird Trump das Engagement der USA im Lauf des Jahres zurückdrehen.

Das Schicksal der Ukraine hängt somit an den Europäern. Angesichts der bisherigen Uneinigkeit der Europäer dürften da die Sorgen in Kiew täglich wachsen, von Europa trotz aller Versprechen letztlich doch hängen gelassen zu werden.

Und Putin? 

Sitzt nach wie vor fest im Sattel, von ihm sind keine Lockerungen, Reformen, kein Entgegenkommen zu erwarten. Detto mit den anderen, mächtigen, alten Herren der Macht: Der türkische Präsident Erdogan, Chinas Staatschef Xi Jinping, Indiens Präsident Modi, auch Israels Premier Netanjahu. 

Zusammen oder vielleicht auch im Gegenkurs zu Donald Trump werden sie durch die Weltpolitik des kommenden Jahres führen. Und Europa? Muss schauen, dass es inmitten dieser Gemengelage den Kopf über Wasser hält.

Kommentare