Einmal um Bosnien herum: Kroatiens neue Brücke übers Meer

Einmal um Bosnien herum: Kroatiens neue Brücke übers Meer
Die Peljesac-Brücke, die am Dienstag eröffnet wird, führt übers Meer in den Süden Dalmatiens - und an Bosnien vorbei

Sie ist 2,4 Kilometer lang und damit kaum länger als manche Brücken über den Rhein, doch die Pelješac-Brücke im Süden Kroatiens, die am Dienstag feierlich eröffnet wird, ist doch ein außerordentliches Bauwerk. Die Verbindung zwischen dem kroatischen Festland und der Halbinsel Pelješac ist nämlich Teil einer ungewöhnlichen Umgehungsstraße. Keine Stadt und kein Berg wird hier umfahren, sondern gleich ein ganzes Land: Bosnien-Herzegowina. Konkret verbindet die Brücke die Ortschaft Komarna auf dem Festland mit der Halbinsel Pelješac bei Brijesta. Damit umgeht man den nur wenige Kilometer langen Küstenstreifen, der zu Bosnien-Herzegowina gehört.

Einmal um Bosnien herum: Kroatiens neue Brücke übers Meer

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Einmal um Bosnien herum: Kroatiens neue Brücke übers Meer

Der Bau wurde daher von Protesten aus Bosnien-Herzegowina begleitet. Das Nachbarland befürchtete, das Bauwerk würde den Schiffsverkehr behindern und damit den ungehinderten Meereszugang Bosniens beeinträchtigen. Die 55 Meter hohe Brücke können allerdings auch die größten Schiffe unterfahren, was neulich das erste Kreuzfahrtschiff auf dem Weg nach Neum demonstrierte. 

Erleichterung für Reisende

Reisende in den Süden, aber auch der Transitverkehr ersparen sich von jetzt an ein mühsames Hindernis. Die Autobahn, bis kurz vor der Grenze gut ausgebaut, endet abrupt. Stattdessen geht es über eine gewundene Küstenstraße, zwei Pflichtpausen an den Nicht-EU-Grenzübergängen inklusive.

Einmal um Bosnien herum: Kroatiens neue Brücke übers Meer

Baufirma aus China

Für Ärger, etwa auch in Österreich, sorgte die Vergabe des Bauauftrags. Das gesamte Projekt, die Brücke und mehr als 30 Kilometer Zufahrtsstraßen, hat ein Investitionsvolumen von 525 Mio. Euro, dazu steuerte die EU aus den Kohäsionsfonds 357 Mio. Euro bei. Die Brücke wurde vom chinesischen Bauunternehmen China Road and Bridge Corporation (CRCB) gebaut. Die Chinesen haben bei einer Ausschreibung die österreichische Strabag und eine italienisch-türkisches Konsortium ausgeschlagen. Die Strabag baute hingegen einen Teil der Zufahrtstraßen.

Seit 20 Jahren

Die Idee einer Brücke auf die Halbinsel Pelješac ist über 20 Jahre alt. Konkrete Pläne wurden wegen Geldmangels zuvor nicht realisiert. Die 2007 begonnenen Bauarbeiten wurden durch die Wirtschaftskrise zunächst verlangsamt, 2010 wurde der Bau eingestellt. Neue Bewegung bei den Plänen gab es nach dem kroatischen EU-Beitritt und der Möglichkeit der Finanzierung mit den EU-Mitteln.

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