Eine Warnung vor dem Brexit-Chaos

Eine Warnung vor dem Brexit-Chaos
NÖ-Landesrat Eichtinger über Folgen der Brexit-Krise

Als Österreichs Botschafter in London musste sich Martin Eichtinger eingehend mit dem Brexit und möglichen Folgen beschäftigen. Im KURIER-Gespräch analysiert der heutige NÖ-Landesrat Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft.

Notfallpläne: In ganz Europa werden ja bereits Notfallpläne für den „no deal“, also den EU-Ausstieg Großbritanniens ohne Abkommen, erstellt. Auch in Österreich arbeitet längst eine Task-Force, und da sind alle Bundesländer mit eingebunden.

Akute Probleme: Derzeit ist vor allem die Unsicherheit ein Riesenproblem. Da noch immer nicht klar ist, in welche Richtung das geht, müssen österreichische Unternehmen für alle Möglichkeiten gerüstet sein. Großbritannien ist ein wichtiger Markt, etwa für Autozulieferer, aber auch für die Landwirtschaft. Ein harter Brexit würde da neue Hürden schaffen, die vor allem für kleine Firmen zum Problem werden könnten. Auf jeden Fall brauchen wir Planungssicherheit.

Interessen auf beiden Seiten: Natürlich ist für die Briten der europäische Markt viel bedeutender als umgekehrt. Doch gerade Österreich hat große Erfolge in Großbritannien zu verzeichnen. Unsere Weinbauern sind inzwischen eine fixe Größe in der britischen Gastronomie. Auf der anderen Seite empfängt Österreich jährlich fast eine Million britischer Touristen, und die kommen nicht mehr nur zum Skifahren, sondern auch im Sommer, etwa für Donaukreuzfahrten. Der Absturz des britischen Pfund belastet die schwer.

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