Ein Welt-Gipfel mit vielen heiklen Paarungen
Mohammed bin Salman war am Mittwoch als erster Vertreter der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer in Buenos Aires eingetroffen, wo ab Freitag der G-20 Gipel abgehalten wird. Der saudische Kronprinz ist zwar noch kein Staats- oder Regierungschef, aber dafür quasi Symbol für die dunklen Wolken, die über dem jährlichen Gipfel der Weltenlenker diesmal schweben und die da heißen: Konflikt.
Die mögliche Begegnung des Saudis mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan wird jedenfalls mit Argusaugen beobachtet werden. Schließlich lässt die Türkei seit dem Mord am saudischen Regimekritiker Jamal Kashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul keinen Tag verstreichen, an dem nicht Ermittlungen präsentiert werden, die Mohammed bin Salman als Drahtzieher nennen.
Darüber hinaus ist US-Präsident Donald Trump Russlands Wladimir Putin in Sachen Ukraine nicht grün, dem Chinesen Xi Jinping in Sachen Handel, und auch in Europa fliegen die Fetzen.
Die G-20-Runde (seit 1999 auf Finanzminister-, seit 2008 auf Staats- und Regierungschefebene) war immer schon in der Kritik, weil sie nicht legitimiert ist, Beschlüsse für die Welt zu treffen. Aber das Zusammentreffen ( USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, Japan von den G7) plus Russland, Australien, Türkei, Saudi-Arabien, Südafrika, China, Indien, Indonesien, Südkorea, Argentinien, Brasilien, Mexiko, EU) bot oft doch einen Wegweiser. Zuletzt – beim von Krawallen überschatteten Gipfel in Hamburg – boykottierte Trump die Klimaerklärung. Diesmal ist die Erwartung auf einen erfolgreichen Gipfel augesprochen gering.
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