Syrische Hilfsorganisationen stellen Kooperation mit UNO ein

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Die Gruppen kritisieren die Zusammenarbeit der Vereinten Nationen mit der Assad-Regierung.

Aus Protest gegen die Kooperation der UNO mit Syriens Machthaber Bashar al-Assad haben dutzende syrische Hilfsorganisationen die Zusammenarbeit abgebrochen. Es sei ihnen "klar geworden", dass die syrische Regierung "substanziellen Einfluss auf das Verhalten der in Damaskus ansässigen UN-Organisationen hat", hieß es in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief, der von 73 Gruppen unterzeichnet wurde.

Unter den Unterzeichnern sind die Syrian American Medical Society sowie die auch als Weißhelme bekannte Syrische Zivilverteidigung, die in den Gebieten der Opposition aktiv ist. In dem Brief an das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) kündigten die Gruppen an, sich aus einem UN-Programm zum Informationsaustausch für Hilfslieferungen zurückzuziehen. Sie würden stattdessen ein neues Programm aufbauen, in dem es "keinen politischen Einfluss" geben.

Millionen Dollar an Assads Leute

Die britische Zeitung The Guardian hatte kürzlich berichtet, dass seit Beginn des Konflikts dutzende Millionen Dollar über Verträge mit der UNO an Institutionen aus dem Umfeld Assads geflossen seien. Die UNO erklärte daraufhin, um die notleidende Bevölkerung zu versorgen, sei sie auf die Kooperation mit der Regierung angewiesen. Der OCHA-Sprecher Stephane Dujarric dementierte am Donnerstag, dass UN-Organisationen von der Regierung beeinflusst seien, und betonte, sie kritisierten Damaskus wenn nötig.

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