Kampf den Drogen: USA kündigen Militäroperation in der Karibik an
Zusammenfassung
- US-Verteidigungsminister Hegseth kündigt mit "Operation Southern Spear" einen Militäreinsatz gegen "Narko-Terroristen" in der westlichen Hemisphäre an.
- Das US-Militär griff mehrfach Boote mit mutmaßlichen Drogenladungen an, wobei es zahlreiche Tote gab und internationale Kritik laut wurde.
- Die Verlegung des Flugzeugträgers "USS Gerald R. Ford" in die Region sorgt wegen Spannungen mit Venezuela und Vorwürfen gegen Präsident Maduro für Spekulationen.
Die USA haben einen neuen Militäreinsatz gegen sogenannte "Narko-Terroristen" in der westlichen Hemisphäre angekündigt. Dies teilte US-Verteidigungsminister Pete Hegseth am Donnerstag mit. Der Einsatz mit dem Namen "Operation Southern Spear" verteidige die Heimat, entferne "Narko-Terroristen" und sichere das Land vor den Drogen, "die unsere Menschen töten", schrieb Hegseth auf X.
Geleitet wird der Einsatz von einer dafür geschaffenen Task Force und dem US-Militärkommando Süd (Southcom). Southcom ist für die US-Militäroperationen in 31 Ländern in Süd- und Mittelamerika sowie der Karibik zuständig.
Viele Tote nach Angriffen auf Boote
Die USA begründen die Militärpräsenz in den Gewässern um Lateinamerika mit dem Kampf gegen transnationale kriminelle Organisationen und Drogenschmuggel. Das US-Militär griff in den vergangenen Wochen immer wieder Boote in der Karibik und dem Pazifik an, die nach US-Darstellung mit Drogen beladen waren. Dutzende Menschen wurden dabei getötet. Das US-Vorgehen stieß international auf Kritik, auch weil die US-Regierung keine rechtliche Grundlage für ihr Handeln nannte.
Aus dem Pentagon wurde der Deutschen Presse-Agentur bestätigt, dass am Montag erneut ein Boot in der Karibik angegriffen wurde, vier Menschen starben. Demnach gab es nun bereits 20 Angriffe mit insgesamt 79 Toten.
Spannungen mit Venezuela
Die US-Marine hatte vor Tagen mitgeteilt, dass der größte Flugzeugträger der Welt, die "USS Gerald R. Ford", die Region des Einsatzgebiets des US-Südkommandos erreichte. Das Kriegsschiff war vom Pentagon aus dem Mittelmeerraum abgezogen worden.
Wegen zunehmenden Spannungen zwischen den USA und Venezuela gibt es Spekulationen über den tatsächlichen Grund für die Verlegung des Flugzeugträgers in die Region.
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump beschuldigt Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro, in den Drogenschmuggel in die USA verwickelt zu sein. Nicht nur die autoritäre venezolanische Regierung betrachtet das Zusammenziehen zusätzlicher Militäreinheiten in der Karibik als Drohgebärde, sondern auch Länder wie Kolumbien und Brasilien.
Jüngst bestätigte Trump außerdem, dass er verdeckte Einsätze des US-Auslandsgeheimdienstes CIA in Venezuela freigegeben habe.
"Imperialistische Bedrohung": Venezuela beginnt Großmanöver
Angesichts der US-Militärpräsenz in der Karibik hat Venezuela im Rahmen eines Aktionsplans der Streitkräfte fast 200.000 Einsatzkräfte zu Übungen herangezogen. An dem zweitägigen Manöver beteiligen sich laut Verteidigungsminister Vladimir Padrino Soldaten aller Waffengattungen und paramilitärische Milizen. Padrino kritisierte die US-Präsenz in der Karibik als "vulgären Einsatz gegen die Souveränität und den Frieden" nicht nur Venezuelas, sondern der gesamten Region.
Padrino sprach in diesem Zusammenhang von einer "imperialistischen Bedrohung". Zugleich richte sich die Übung gegen Drogenhandel und "terroristische Gruppen", sagte er.
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