"Narko-Terroristen": US-Angriff auf Boot - 2 Tote im Pazifik

Ein blaues Schnellboot fährt mit hoher Geschwindigkeit über das Meer und hinterlässt eine breite Gischtspur.
Die USA setzen sich dem Vorwurf des Völkerrechtsbruchs im Kampf gegen mutmaßliche Drogenschmuggler aus.

Zusammenfassung

  • Das US-Militär griff im östlichen Pazifik erneut ein angeblich mit Drogen beladenes Boot an und tötete zwei Männer an Bord.
  • Verteidigungsminister Hegseth bezeichnete die Getöteten als "Narko-Terroristen" und berief sich auf nicht näher erläuterte Geheimdiensterkenntnisse.
  • Die Angriffe stoßen international auf Kritik, da UNO-Menschenrechtsexperten der US-Regierung Völkerrechtsverstöße vorwerfen.

Das US-Militär hat im Pazifik erneut ein angeblich mit Drogen beladenes Schmugglerboot angegriffen. Dabei seien zwei Männer an Bord getötet worden, teilte Verteidigungsminister Peter Hegseth auf der Plattform X mit. 

Er bezeichnete die Opfer als "Narko-Terroristen". Unter Berufung auf nicht näher erläuterte Geheimdiensterkenntnisse erklärte Hegseth weiter, das Boot habe auf einer bekannten Schmuggelroute Drogen transportiert. Dies ließ sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

Angriff in internationalen Gewässern

Ein Videoclip im X-Post des Ministers scheint einen Luftangriff auf ein Boot zu zeigen, das - womöglich mit einer Rakete - attackiert wird. Zu sehen ist ein Einschlag, dann ein großer Feuerball und schließlich ein brennendes Boot. 

Der Angriff fand Hegseth zufolge im östlichen Pazifik in internationalen Gewässern statt. Noch genauere Angaben zum Ort des Vorfalls machte der Pentagon-Chef, der sich inzwischen Kriegsminister statt Verteidigungsminister nennt, in seinem Post nicht.

Rechtsverstöße mit Rechtsverstößen bekämpfen

Das US-Militär werde Drogenschmuggler auch weiterhin verfolgen, schrieb Hegseth. Die Drogenkartelle hätte keine Chance gegen das US-Militär.

Seit Wochen greifen US-Streitkräfte immer wieder angeblich mit Drogen beladene Boote in der Karibik und im Pazifik an. Dutzende Menschen sollen dabei bereits getötet worden sein - die US-Regierung spricht von Drogen schmuggelnden "Terroristen". Die tödlichen Angriffe stoßen auf erhebliche Kritik, nicht nur bei den Regierungen lateinamerikanischer Staaten wie Venezuela und Kolumbien. Aus Sicht von UNO-Menschenrechtsexperten verstößt die US-Regierung damit gegen das Völkerrecht.

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