US-Militär greift erneut Drogen-Schiff an: Mehrere Tote

US-MILITARY-DRUG-STRIKE
Die USA haben laut US-Kriegsminister Pete Hegseth einen weiteren tödlichen Angriff auf ein angeblich mit Drogen beladenes Boot im Pazifik verübt.

Zusammenfassung

  • US-Militär verübt erneut tödlichen Angriff auf angebliches Drogen-Schiff im Pazifik, drei Tote laut Pentagon.
  • Venezuelas Präsident Maduro verweist im Konflikt mit den USA auf das russische Raketenarsenal seines Landes.
  • US-Regierung stuft Drogenkartelle als Terrororganisationen ein und kündigt härteres Vorgehen auch an Land an.

Das US-Militär hat nach Angaben von Pentagon-Chef Pete Hegseth einen weiteren tödlichen Angriff auf ein angeblich mit Drogen beladenes Schiff im Pazifik verübt. Die Attacke sei am Mittwoch in internationalen Gewässern erfolgt und habe drei Menschen getötet, schrieb Verteidigungsminister Hegseth, der sich inzwischen Kriegsminister nennt, auf der Plattform X.

Einige Stunden zuvor hatte er an gleicher Stelle über einen US-Angriff am Dienstag mit zwei Toten im Pazifik informiert - dabei handelte es sich um die erste bekannte Attacke vor der Westküste Lateinamerikas, nachdem vorher stets von Angriffen in der Karibik die Rede gewesen war.

In beiden Fälle sprach Hegseth davon, dass das angegriffene Boot von einer "Terrororganisation" auf einer bekannten Schmuggelroute eingesetzt worden und mit Drogen beladen gewesen sei. Dabei verglich er Drogenkartelle mit der islamistischen Terrororganisation Al-Kaida. "Diese Angriffe werden fortgesetzt, Tag für Tag", schrieb Hegseth in seinem jüngsten Post.

Maduro bringt russisches Raketenarsenal ins Spiel

Venezuelas linksnationalistischer Staatschef Nicolás Maduro hat unterdessen im Konflikt mit den USA das Arsenal von tausenden russischen Boden-Luft-Raketen ins Spiel gebracht. Venezuela verfüge über "nicht weniger als 5.000" russische Kurzstreckenraketen vom Typ Igla-S, sagte Maduro am Mittwoch in einer im Fernsehen übertragenen Zeremonie mit hochrangigen Armeechefs. Sie seien "an wichtigen Luftverteidigungspositionen" positioniert, "um den Frieden zu sichern".

Die Boden-Luft-Rakete Igla-S dient zum Abschuss niedrig fliegender Flugzeuge. Sie kam bereits in Militärübungen zum Einsatz, die Maduro als Reaktion auf die Entsendung von US-Kriegsschiffen in die Karibik abgehalten hatte. US-Präsident Donald Trump wirft dem venezolanischen Staatschef Maduro vor, Drogenbanden zu kontrollieren. Venezuela warnte seinerseits vor einer US-Invasion in dem südamerikanischen Land.

Auch dem linksgerichteten Staatschef Kolumbiens, Gustavo Petro, warf Trump vor, er "fördert stark die massive Produktion von Drogen".

Angeblich mehr als 30 Tote bei Angriffen in Karibik

Die USA hatten zuvor bereits mehrfach angeblich mit Drogen beladene Boote in der Karibik angegriffen. Mehr als 30 Menschen sollen dabei getötet worden sein. Das Vorgehen zog viel Kritik nach sich, auch weil die Regierung von US-Präsident Trump keine rechtliche Grundlage für ihr Handeln nannte. Die Vereinten Nationen riefen Trumps Regierung zur Zurückhaltung auf.

US-Medien berichteten jüngst, der Präsident schätze die Situation so ein, dass sich die Vereinigten Staaten in einem "bewaffneten Konflikt" mit Drogenkartellen befänden. Die Drogenkartelle und ihnen zugerechnete mutmaßliche Schmuggler stuft die US-Regierung demnach als "unrechtmäßige Kombattanten" ein.

Nach Informationen der New York Times geht es um Drogenkartelle, die Trumps Regierung zu terroristischen Organisationen erklärt hat. Ein Rechtsexperte verwies in der Zeitung allerdings auf den Unterschied zwischen dem Verkauf gefährlicher Schmuggelware und einem bewaffneten Angriff: Er sehe keine rechtmäßige Grundlage für eine Einstufung als "bewaffneter Konflikt".

Trump: Werden "hart angreifen", wenn sie auf Landweg kommen

Trump bekräftigte am Mittwoch im Weißen Haus, dass er Drogenschmuggler auch an Land bekämpfen wolle. Es seien nur noch wenige Schiffe auf dem Wasser unterwegs, also würden sie - in geringerem Maße - auf dem Landweg kommen, behauptete er. "Und wir werden sie sehr hart angreifen, wenn sie auf dem Landweg kommen." Details dazu nannte Trump nicht.

Der Republikaner hatte bereits vergangene Woche die Bekämpfung von Rauschgiftschmugglern an Land angekündigt. Es gebe zahlreiche Drogen, die von Venezuela übers Meer auf den Weg in die USA gebracht würden, "aber wir werden sie auch auf Land stoppen", sagte er schon da im Weißen Haus.

Nun stellte er diesen Bezug zu dem südamerikanischen Land nicht explizit her. Trump deutete an, dass er im Falle einer Bekämpfung von Drogenschmugglern an Land "wahrscheinlich" den US-Kongress darüber informieren werde.

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