Verschleppte ukrainische Kinder: Den Haag bereitet Strafverfahren vor

Gedänkstätte für deportierte und getötete Kinder der Ukraine
Beim Europäischen Gerichtshof laufen jetzt alle Fäden für die Vorbereitung von Strafverfahren gegen mögliche Kriegsverbrechen russischer Täter zusammen.

Im Waisenhaus der ukrainischen Stadt Cherson herrscht Stille. 48 Kinder lebten hier – alle 48, das Jüngste nicht einmal ein Jahr alt, sind verschwunden. Ende Oktober waren mehrere Männer ins Heim in der damals noch russisch besetzten Stadt gekommen, setzten die Kinder in Busse und fuhren nach Russland. Über den weiteren Verbleib der 48 Kinder ist nichts bekannt.

Am Freitag hat die ukrainische Staatsanwaltschaft erste Anklage in diesem Fall erhoben: Kinder aus ihrer Heimat zu deportieren, gilt als Kriegsverbrechen. Drei Männer, darunter ein russischer Politiker und zwei ukrainische Kollaborateure, stehen unter Verdacht. Die Verschleppung ukrainischer Kinder zählt zu den grausamsten Verbrechen dieses Krieges – und sie geschieht massenhaft.

Kommentare