Diebstahl in russischer Oligarchen-Villa in der Toskana
Die italienischen Carabinieri fahnden nach Kriminellen, die in die Villa eines russischen Oligarchen in der renommierten toskanischen Badeortschaft Forte dei Marmi eingebrochen sind. Die Villa gehört Oleg Tinkow. Der 54-Jährige ist für sein Milliardenvermögen, seine Kritik an Putin wegen der Invasion in der Ukraine und seine umfangreichen Investitionen in Italien bekannt. Der Einbruch wurde zu einem Zeitpunkt verübt, als sich Tinkow nicht in Europa aufhielt.
Ersten Schätzungen zufolge wurden Gegenstände im Wert Hunderttausender Euro aus Tresoren entwendet. Die Ermittler vermuten darin das Werk einer Profi-Bande, die mehrere Alarmsysteme ausschalten konnte. Die von Videokameras aufgenommenen Bilder werden derzeit ausgewertet, und die Ermittler hoffen, nützliche Hinweise zu finden.
Putin-Kritiker Tinkow sprach von "wahnsinnigem Krieg"
Tinkow hatte die russische Offensive in der Ukraine scharf kritisiert und sie als "wahnsinnigen Krieg" bezeichnet. Er hatte aus Protest auf die russische Staatsbürgerschaft verzichtet. Den Westen forderte er auf, das "Massaker" zu beenden. Kurz nach Beginn des Krieges war der Unternehmer von britischen Sanktionen betroffen.
Der schillernde Milliardär und Gründer der Online-Bank Tinkoff gilt als einer der bekanntesten russischen Unternehmer. Die Bank ist einer der größten Kreditgeber Russlands und hat rund 20 Millionen Kunden. 2020 zog sich Tinkow von seinem Posten als Vorstandsvorsitzender zurück.
In den vergangene Tagen gab es einen weiteren Einbruch in eine andere Villa in Forte dei Marmi, die einem osteuropäischen Tycoon gehört. Darin hielten sich zwei wohlhabende Ukrainer auf, die wach wurden. Die Diebe entkamen, hatten aber bereits einen Tresor geleert. Die beiden Taten könnten von derselben Bande verübt worden sein.
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