Habeck weist Webers Plagiatsvorwürfe zurück

German Economy and Climate Minister Robert Habeck and German Foreign Annalena Baerbock attend a town hall event in Berlin
Der deutsche Vizekanzler rechnet damit, dass die Vorwürfe des österreichischen "Plagiatsjägers" gegen seine Doktorarbeit im Laufe des Tages veröffentlicht würden.

Zusammenfassung

  • Robert Habeck weist Plagiatsvorwürfe gegen seine Doktorarbeit zurück, die Universität Hamburg sieht kein wissenschaftliches Fehlverhalten.
  • Die Vorwürfe basieren auf einer Untersuchung des Medienwissenschaftlers Stefan Weber und beziehen sich auf Ungenauigkeiten in Fußnoten.
  • Habeck bittet darum, seine Familie aus dem Wahlkampf herauszuhalten, da auch gegen die Doktorarbeit seiner Frau Vorwürfe erhoben werden.

Zwei Wochen vor der Bundestagswahl in Deutschland hat Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck am Montag Plagiatsvorwürfe zurückgewiesen. Dabei geht es um Habecks 2001 veröffentlichte Doktorarbeit "Die Natur der Literatur".

Hintergrund sind Vorwürfe des österreichischen Medienwissenschaftlers und "Plagiatsjägers" Stefan Weber.

Die Vorwürfe seien entkräftet worden

In einem in sozialen Medien veröffentlichten Video sagte Habeck, eine Prüfung der Ombudsstelle der Universität Hamburg habe ergeben, dass es kein wissenschaftliches Fehlverhalten gebe. Die Universität bestätigte das.

Habeck sagte, er rechne damit, dass die Vorwürfe gegen seine Doktorarbeit im Laufe des Tages veröffentlicht würden. Er kenne diese und habe sie im Vorfeld prüfen lassen. Es gehe um Ungenauigkeiten in Fußnoten. Die Vorwürfe seien entkräftet worden.

Universität Hamburg sieht kein wissenschaftliches Fehlverhalten

Die Universität Hamburg teilte mit, im Ergebnis sei festgestellt worden, dass gemäß den Regeln der Uni kein wissenschaftliches Fehlverhalten vorliege, "da weder vorsätzlich noch grob fahrlässig gegen die Standards der guten wissenschaftlichen Praxis verstoßen wurde". Die Eigenständigkeit der Forschungsleistung sei durch das Prüfungsergebnis bestätigt worden.

Weber bezeichnete im vergangenen August in seinem Blog die Dissertation Habecks als "Wissenschaftssimulation" und schrieb weiter: "Zum Innenleben der Dissertation wird es in den nächsten Monaten Unangenehmes zu berichten geben."

Habeck: Vorwürfe auch gegen meine Frau

Habeck sagte weiter, Weber werde auch Vorwürfe gegen die Doktorarbeit seiner Frau erheben. Seine Frau kandidiere aber für kein politisches Mandat. "Sie ist nicht Teil des Wahlkampfs. Ich bitte also darum, meine Familie rauszuhalten."

Im Sommer 2021 und damit wenige Monate vor der Bundestagswahl in Deutschland hatte Weber Vorwürfe gegen die damalige Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock erhoben. Dabei ging es um Baerbocks Buch "Jetzt. Wie wir unser Land erneuern". Weber hatte im Sommer 2021 auch kritisiert, der damalige Unionskanzlerkandidat Armin Laschet habe in seinem Buch "Die Aufsteigerrepublik. Zuwanderung als Chance" Stellen unzitiert übernommen.

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