Deutschland plant bilateralen Vertrag über Sputnik-V-Ankauf
Deutschland will offenbar einen bilateralen Vertrag für den Ankauf des russischen Impfstoffes Sputnik V aushandeln. In der Sitzung der EU-Gesundheitsminister habe die EU-Kommission am Mittwoch erklärt, keinen Vorvertrag zu Sputnik V wie mit den anderen Impfstoffanbietern schließen zu wollen, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus Teilnehmerkreisen. Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn habe bei dem Treffen aber angekündigt, dass Deutschland nun bilateral einen Vertrag verhandeln werde.
Damit wolle sich Berlin den Impfstoff sichern. Zuerst müsse dabei geklärt werden, welche Mengen Russland überhaupt wann liefern könne. In jedem Fall setze Deutschland aber weiterhin auf eine europäische Zulassung, habe Spahn betont. Russland müsse der europäischen Arzneimittelagentur EMA nun die dafür notwendigen Daten liefern.
Die deutsche Bundesregierung dringt seit längerem darauf, dass die EU-Kommission auch über einen möglichen Ankauf dieses Impfstoffes verhandelt. EU-Kommissar Thierry Breton hatte das als nicht notwendig bezeichnet, weil sich die EU bereits genügend Impfstoff von anderen Herstellern gesichert habe.
Etliche EU-Staaten haben sich aber auf bilateralem Weg bereits Dosen von Sputnik V gesichert. CSU-Chef Markus Söder hat angekündigt, dass Bayern einen Vorvertrag für den Bezug von Sputnik V mit einem Hersteller in Illertissen schließen werde.
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