Friedrich Merz: Noch nicht Kanzler, schon in der Krise

Friedrich Merz: Noch nicht Kanzler, schon in der Krise
Union und SPD einigen sich auf einen Koalitionsvertrag, Merz wird bald als Kanzler regieren. Doch der Gegenwind ist enorm: Auf der Weltbühne genauso wie innerhalb seiner eigenen Partei.

Das Rauschen um ihn wurde in den letzten Tagen stündlich lauter. Die AfD, hieß es gleich in zwei Umfragen, habe die Union überholt, nur sechs Wochen nach der Wahl. Der Parteichef, schrieben sogar traditionell CDU-freundliche Medien auf einmal, sei viel zu mild und leise, und mit seinem riesigen Schuldenpaket schaufle er der Union ihr künftiges Grab. Manche Hinterbänkler in der Partei sprachen sogar laut aus, was sie sich wünschten: einen neuen Chef, der zu seinen Wahlversprechen steht.

Die Zeit für Friedrich Merz ist nicht einfach. Noch ist er nicht einmal Kanzler, doch die Krisen erdrücken ihn geradezu. In den USA beginnt Donald Trump gerade einen Zollkrieg, Russlands Wladimir Putin hat seine Soldaten noch immer in der Ukraine, doch in Deutschland schien währenddessen die Welt still zu stehen. An diesem Eindruck war Merz auch selbst schuld: Seine Leute verteidigten seit Wochen in den Medien jedes kleine Koalitionsdetail, das die SPD ihnen abgetrotzt haben sollte. Er selbst, der künftige Kanzler, schien aber wie abgetaucht.

Kommentare