Deutlicher Rückgang der Asylanträge in Europa

Deutsche Grenze beim bayerischen Ort Kiefersfelden.
Rückgang um 15 Prozent in EU, Norwegen und Schweiz im ersten Halbjahr. EU-Kommission spricht von stabilem Rückgang.

Die Zahl der Asylanträge in Europa ist im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 um 15 Prozent zurückgegangen. So hätte es im ersten Halbjahr heuer nur mehr 301.390 Anträge in der EU sowie Norwegen und der Schweiz gegeben, gab das Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen am Montag bekannt. Im Juni habe es mit 51.300 Asylanträgen um 1.600 weniger gegeben als im Mai.

Die aktuellen Zahlen würden zeigen, dass die Gesamtentwicklung stabil sei und sich die geringere Anzahl an Asylanträgen seit 2017, mit einem Rückgang um 43 Prozent, fortsetze, betonte die EU-Kommission. Die meistern Asylwerber seien aus Syrien, Afghanistan, dem Irak, Pakistan und Nigeria gekommen. Während es bei den Asylanträgen von Syrern und Afghanen einen Rückgang gegeben habe, hätten Iraker (+182, +6 Prozent) und Pakistani (+303, +14 Prozent) mehr Anträge als im Mai gestellt.

Zunahme aus Venezuela

Die Asylanträge von Venezolanern, die in den vergangenen fünf Monaten stetig zugenommen hätten, seien im Juni um 30 Prozent (-921) zurückgegangen, obwohl die monatliche Anträge auf einem viel höheren Niveau verblieben (+67 Prozent) als zu Beginn des Jahres. Auch von Bangladeschis (-283, -20 Prozent), Kolumbianern (-269, -19 Prozent) und Somalis (-243, -21 Prozent) sei die Zahl der Anträge zurückgegangen.

Bemerkenswert sei, dass die Zahl der Asylanträge aus der Türkei im Juni um 32 Prozent höher lag als im Mai (+2.157), dies sei das höchste Niveau seit es den europäischen Datenaustausch gebe und der dritte Monat in Folge ein Anstieg. Zudem sei aus dem Sudan ein Anstieg von 36 Prozent gegenüber Mai (+216) verzeichnet worden.

32 Prozent Anerkennungsquote

Die Anerkennungsquote von Asylanträgen lag in der gesamten EU im ersten Halbjahr bei 32 Prozent, im ersten Halbjahr 2017 sei sie noch bei 42 Prozent gelegen. Davon erhielten 63 Prozent der Antragsteller einen Flüchtlingsstatus, 37 Prozent subsidiären Schutz. Die höchste Anerkennungsquote wiesen Syrer mit 86 Prozent, Eritreer mit 83 Prozent sowie staatenlose Antragsteller mit 60 Prozent auf.

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