Der Paulus des 20. Jahrhunderts

Der Paulus des 20. Jahrhunderts
Am 18. Mai jährt sich der Geburtstag von Johannes Paul II. zum 100. Mal. Er war ein konservativer Revolutionär, der mithalf, das Antlitz der Erde zu erneuern.

Es ist mit Sicherheit eines der stärksten Bilder seines Pontifikats: Gebeugt, bereits von Krankheit gezeichnet steht der fast 80-Jährige an der Klagemauer in Jerusalem und steckt  einen Gebetszettel zwischen die jahrtausendealten Quader. Auch im Rückblick hat diese Szene vom März 2000 nichts von ihrer ungeheuren Wucht und Symbolkraft eingebüßt.

Gesten wie diese waren die große Stärke Johannes Pauls II. Der begnadete Kommunikator wusste um deren Wirkmächtigkeit. Sie waren ihm freilich nicht Selbstzweck, sondern Mittel dessen, was er als seine göttliche Mission empfand und die ihn bis zuletzt umtrieb. Nur von daher lässt sich auch sein öffentliches Sterben um Ostern 2005 verstehen.

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