Der drohende Krieg im Norden Israels

Israelische Raketenschläge im Libanon im Dezember
Sollte die Lage zwischen Hisbollah und Israel eskalieren, steht das Schicksal des Libanon auf dem Spiel. Der KURIER sprach mit zwei Christen – einem in Beirut und einem in Israel – über deren Sorgen.

Überall ist das Brummen der Drohnen zu hören, immer wieder dröhnt Artilleriefeuer durch die Hügel im Norden Israels. Wenige Tage zuvor haben die Terroristen der Hamas das blutige Massaker vom 7. Oktober angerichtet, vor dem Gazastreifen stehen die ersten Verbände der Israelischen Verteidigungskräfte bereit.

Angst um sein Kind

Und hier, im 3.000-Einwohner-Ort Gisch, etwa vier Kilometer südlich der Grenze zum Libanon, ist die Situation unklar: Wird die schiitische Terrororganisation Hisbollah mit ihren Zehntausenden Raketen und kampferprobten Kriegern Israel angreifen? Shadi Khaloul ist sich sicher: „Sollten sie es versuchen, werden wir sie vernichten“.

➤ Bedrohung aus dem Norden: Hisbollah, der Erzfeind Israels

Seinen Sohn hat der ehemalige Fallschirmjäger allerdings ins Ausland geschickt – zu tief sitzt der Schock des 7. Oktober: „Hätte die Hisbollah und nicht die Hamas dieses Verbrechen begangen, hätte es auch uns erwischen können“, sagt er. „Und ständiger Sirenenalarm und Beschuss ist vor allem für Kinder eine Katastrophe.“

Wie zur Untermalung donnert die Artillerie erneut, Khaloul führt durch einen Hain am Kamm eines Hügels und deutet nach Norden, wo die Waffenstillstandslinie zwischen Israel und dem Libanon verläuft. Ginge es nach ihm, würde Israel auch die Hisbollah im Libanon angreifen: „Denn ihr Ziel wird immer dasselbe sein: Israel auszulöschen.“

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