CSU-Absturz und Imagewandel bei Markus Söder vor Herbst-Wahl

Markus Söder - vom „Söder-Effekt“ ist nichts geblieben, die CSU ist derzeit im Umfrage-Tief

So schnell kann’s gehen: Anfang April, da war Markus Söder ein paar Wochen neuer bayerischer Ministerpräsident, verkündete die Augsburger Allgemeine den „Söder-Effekt“ für die CSU. 44,5 Prozent würden bei den Landtagswahlen im Herbst für die Unionspartei stimmen, knapp am Ziel der absoluten Mehrheit. Vier Monate später ergeben Umfragen für Sat1-Bayern und den Bayerischen Rundfunk nur mehr 39 bzw. 38 Prozent für die CSU. Und eine Forsa-Studie für das RTL/n-tv-Trendbarometer brachte für den hemdsärmeligen Ministerpräsidenten den nächsten Tiefschlag: 64 Prozent aller befragten Bayern sind mit Söders Arbeit unzufrieden – das ist von allen Regierungschefs in deutschen Flächenbundesländern der schlechteste Wert.

Die „Mega-Klatsche“ (Bild) für den 51-Jährigen hat offenbar auch viel mit dem immer radikaleren Kurs zu tun, den die CSU unter ihrem Chef und Innenminister Horst Seehofer (und unter Söder) in Sachen Migration und bei anderen Themen fuhr, mit denen sie der AfD am rechten Rand das Wasser abgraben will. Oder anders: Das Poltern, das fast die Regierung in Berlin zum Platzen brachte, hat sich für die CSU nicht gelohnt. Auch CSU-intern wurde in den vergangenen Wochen Protest laut, weshalb sich Markus Söder zuletzt einen Imagewechsel verordnet hat: Mehr Charme, weniger Rauferei, ist bei seinen Auftritten die Devise, bei denen er sich gerne als Mann der Mitte gibt. Die „böse CSU“, das ist sein ewiger Erzrivale Horst Seehofer.

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