Coronavirus: Berlusconi kämpft "gegen höllische Krankheit"

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Italiens Ex-Premier gab aus dem Krankenhaus ein Interview. Er wird mit dem Ebola-Medikament Remdesivir behandelt.

Der an Covid-19 erkrankte italienische Ex-Premier Silvio Berlusconi, der seit Donnerstag vergangener Woche in einem Mailänder Krankenhaus liegt, hat das Coronavirus als "höllische Krankheit" bezeichnet.

"Ich kämpfe, um von dieser höllischen Krankheit, die sehr schlimm ist, zu genesen", sagte der 83-Jährige in einem Telefonat mit Anhängern seiner Partei Forza Italia am Dienstagabend.

Tests hätten ergeben, dass die Virenlast bei ihm sehr stark sei. "Ich strenge mich an und hoffe, sobald wie möglich wieder zurückkehren zu können", sagte Berlusconi, der auch vom Krankenhaus aus Wahlkampf für seine rechtskonservative Forza Italia betreibt.

Am 20. und 21. September finden Regional- und Teilkommunalwahlen, zu denen 18 Millionen Italiener aufgerufen sind. Berlusconis Stimme klang schwach.

Behandlung mit Ebola-Mittel

Berlusconi, der am 29. September seinen 84. Geburtstag feiert, wird derzeit mit dem antiviralen Medikament Remdesivir behandelt, das auch bei Therapien gegen Ebola eingesetzt wurde. Wann der TV-Unternehmer das Krankenhaus verlassen wird, ist noch offen.

Berlusconis persönlicher Arzt Alberto Zangrillo zeigte sich optimistisch. "Berlusconi kämpft gegen eine heimtückische Krankheit und man darf nicht denken, schon gewonnen zu haben. Jede Stunde, die vergeht, bringt uns der Genesung näher", sagte Zangrillo im Interview mit RAI 3 am Dienstagabend. Der Patient reagiere positiv auf die Therapie.

Auch Kinder infiziert

Nicht nur der Großunternehmer ist in seiner Familie positiv auf das Coronavirus getestet worden. Auch drei der fünf Kinder Berlusconis sowie seine Lebensgefährtin Marta Fascina steckten sich mit dem Coronavirus an, sind jedoch symptomfrei.

Berlusconi war nach einem Sardinien-Urlaub positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die zunächst von der Pandemie verschonte Mittelmeerinsel hatte sich in der Sommersaison zum italienischen Corona-Hotspot entwickelt und gilt als Auslöser für den jüngsten Anstieg der Neuinfektionen im Land.

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