Coronavirus: Russland führt nun Statistik über verstorbene Ärzte

Krankenhaus
Nach Berichten über schlechte Arbeitsbedingungen und mysteriöse Fensterstürze veröffentlicht der Kreml Daten - die Kritik bleibt.

Nach massiver Kritik russischer Ärzte an den Arbeitsbedingungen in der Coronakrise gibt es nun eine offizielle Statistik über die Todesfälle beim medizinischen Personal. Demnach starben bisher mindestens 101 Ärzte, Krankenschwester, Pfleger und Fahrer von Rettungswagen.

Inoffizielle Zählungen gehen aber von mindestens dreimal so vielen Todesfällen aus. Aktivisten haben bei Google eine "Liste des Gedenkens" angelegt. Darauf standen am Dienstagnachmittag 305 Namen von infizierten Klinikmitarbeitern, die in der Corona-Pandemie gestorben sind.

Ärzte beklagen immer wieder fehlende Schutzausrüstung, die Behörden widersprachen solchen Berichten. Viele Mediziner werden dennoch krank. Die Behörden in St. Petersburg sprachen von bisher mehr 3.000 Infektionsfällen beim medizinischen Personal.

Am Dienstag wurden in Russland mit 174 Toten so viele Sterbefälle wie bisher noch nie an einem Tag gezählt. Nach offiziellen Angaben haben sich landesweit mehr als 362.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 3.807 Menschen starben. Es gab Kritik, dass diese Zahl bewusst geschönt sei. Die Behörden wiesen das vehement zurück.

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