Coronavirus: Maturaprüfung in Italien mit besonderen Regeln

Coronavirus disease (COVID-19) outbreak, in Rome
Für die 500.000 Maturanten entfallen die schriftlichen Tests. Nach wochenlangem Fernunterricht folgen jetzt Prüfungsgespräche.

Für eine halbe Million italienische Maturanten haben am Mittwochvormittag die Abschlussprüfungen im Corona-Modus begonnen. Für alle gelten in diesem Jahr besondere Regeln, nachdem durch die Schulschließung Anfang März der reguläre Unterricht unterbrochen werden musste und lediglich Fernunterricht angeboten wurde.

Die schriftlichen Prüfungen entfallen und wurden durch Prüfungsgespräche ersetzt. Die Maturanten mussten in den vergangenen Tagen eine schriftliche "Ersatzarbeit" abgeben, die zu Beginn des etwa einstündigen Prüfungsgesprächs diskutiert wird. Die Prüfungskommission besteht aus sieben Lehrern.

"Die Maturaprüfung 2020 erfolgt nach einem schwierigen Notstand. Diese Maturaprüfung ist für euch eine Brücke in die Zukunft. Italien braucht Menschen, die ihren Leidenschaften folgen. Ich hoffe, dass sich all eure Träume erfüllen", schrieb Bildungsministerin Lucia Azzolina den Maturanten auf Facebook.

Die italienische Regierung ist in die Kritik geraten, weil die Schulen nach Ausbruch der Pandemie in Italien am 5. März geschlossen wurden und voraussichtlich bis Mitte September nicht mehr öffnen werden.

Ein Datum für den Neustart des Unterrichts im Klassenzimmer steht noch nicht fest. Unklar ist auch, nach welchen Regeln die Schulen im September wieder öffnen sollen. Viele berufstätige Eltern haben aus Zeitgründen Schwierigkeiten mit der Betreuung ihrer Kinder.

Viele Familien müssen aus Sorge vor Ansteckungen auf die wichtige Unterstützung der Großeltern verzichten und fühlen sich im Stich gelassen. Unter dem Druck von Eltern, Kinderärzten und Lehrern hat die Regierung in Rom die Genehmigung erteilt, ab dieser Woche Sommercamps für Kinder zu öffnen. Dabei sollen besondere Maßnahmen zum Schutz der Kinder vor Ansteckung ergriffen werden.

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