Coronavirus: "Maßnahmen könnten zu Lebensmittelknappheit führen"

Coronavirus: "Maßnahmen könnten zu Lebensmittelknappheit führen"
Ein UN-Experte warnt davor, dass Lebensmittel ausgehen könnten - rät aber gleichzeitig von Hamsterkäufen ab.

„Alle Maßnahmen gegen den freien Handel werden kontraproduktiv sein.“ Maximo Torero, der Chefökonom der UN Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation sieht schwere Zeiten kommen. „Das schlimmste, was passieren kann, ist, dass Regierungen den Umlauf von Lebensmitteln begrenzen“, sagt er dem britischen Guardian in einem Interview. Es sei jetzt nicht die Zeit für Restriktionen oder Handelsbarrieren.

Er sagt das offenbar mit Blick auf manche Regierungen, die Exporte einschränken. Kasachstan etwa beschränke die Ausfuhr von Weizenmehl oder manchen Gemüsesorten wie Zwiebel, Karotten und Erdäpfel. Vietnam will momentan keinen Reis exportieren. Russland drohte mit der Beschränkung seiner immensen Weizenexporte.

„Diese Maßnahmen verschlimmern die Situation“, warnt Torrero, der außerdem Lebensmittelpreise in näherer Zukunft steigen sieht – sollten die Regierungen nicht reagieren.

Versorgung derzeit gesichert

Momentan ist die Lebensmittelversorgung in den meisten Staaten gesichert. Allerdings könnten in den kommenden Wochen Probleme entstehen, so der Ökonom. Er spielt auch auf fehlende erfahrene Erntehelfer an – ein Problem, das auch in Österreich in der Corona-Krise bekannt ist.

Der UN-Experte empfiehlt Ausnahmen, um Erntehelfern die Möglichkeit zu geben, ihre Arbeitsplätze (teilweise über Grenzen hinweg) erreichen zu können.

Er ruft außerdem die Konsumenten auf, Hamsterkäufe aus Panik zu vermeiden – und damit zu verhindern, dass man viele Lebensmittel entsorgen muss.

Kommentare