Coronavirus: Kopiert Deutschland jetzt die "Ösi-Ampel"?

Coronavirus: Kopiert Deutschland jetzt die "Ösi-Ampel"?
In Berlin gibt es bereits ein "Ampel-System", ansonsten orientieren sich Deutschlands Regionen aktuell an trivialen Grenzwerten.

Österreichs Corona-Ampel - ein Vorzeigemodell für Deutschland? Zumindest ist das Modell in den Medien des großen Nachbarn angekommen. "Kommt jetzt die Corona-Ampel auch bei uns?", fragt etwa die BILD.

Nun, die Frage lässt sich für eine bestimmte deutsche Großstadt relativ einfach beantworten: Berlin hat bereits eine Corona-Ampel. Die Reproduktionszahl R, die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen und die Kapazität der Intensivbetten bestimmen die Farbe der Ampel in unterschiedlichen Stadtgebieten.

Die Ampel leuchtet etwa grün, wenn der R-Wert unter 1,1 liegt, es in den vergangenen sieben Tagen weniger als 20 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner gerechnet gegeben hat und 15 oder weniger Intensivbetten belegt sind. Wandern diese Werte nach oben, wird die Ampel später gelb und äußersten Fall rot.

Zum Vergleich, die österreichische (vierfarbige) Ampel:

Das Berliner Modell ist allerdings eine sehr regionale "Erfolgsgeschichte". Andere deutsche Bundesländer setzen auf eine Obergrenze (50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen). Ob nun auch Deutschland das österreichische Ampel-System adaptiert, ist aktuell fraglich. Vor allem die Kritik der vier aktuell "gelben" Regionen (Wien, Linz, Kufstein, Graz) und der Bundesländer, dürfte im Nachbarland, mit seinen ebenfalls starken Kommunen, einen gewissen Abschreckungseffekt haben.

Fest steht aber auch, dass Deutschland vor allem am Anfang der Pandemie diverse Regelungen aus Österreich nach einer gewissen Zeit des Zauderns in sein eigenes Krisenmanagement integriert hat - etwa die Maskenpflicht.

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