Coronavirus: Iran will doch kein Team der Ärzte ohne Grenzen

In Teheran wurde eine Art Notkrankenhaus errichtet.
"Derzeit besteht kein Bedarf für solch eine ausländische Mini-Klinik," hieß es aus dem iranischen Gesundheitsministerium.

Obwohl vom iranischen Außenministerium bewilligt und von der Botschaft in Paris angekündigt, will der Iran angeblich nun doch kein Team der Ärzte ohne Grenzen (MSF) Team im Land. "Wir bedanken uns bei MSF, aber derzeit besteht kein Bedarf für solch eine ausländische Mini-Klinik", twitterte Aliresa Wahabsadeh, Berater und Medienbeauftragter im iranischen Gesundheitsministerium, am Dienstag.

Der Iran werde mit Hilfe der Armee die mobilen Krankenhäuser für Coronavirus-Infizierte selbst errichten, so der Berater. MSF hatte ein Team von neun Experten nach Isfahan in Zentraliran geschickt und wollte in der besonders hart von der Corona-Krise betroffenen Provinz eine Mini-Klinik mit 50 Betten errichten. Auch die staatliche Nachrichtenagentur Irna zeigte sich verwundert, dass das Gesundheitsministerium die dringend benötigte medizinische Hilfe von MSF plötzlich ablehnte.

Die Corona-Krise hat den Iran besonders hart getroffen. Die Zahl der registrierten Infizierten stieg nach jüngsten Angaben des Gesundheitsministeriums auf mehr als 23.000, die der Toten auf über 1.800.

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