In Süditalien trifft Krise auf Krise

Spread of coronavirus disease (COVID-19) in Naples
Angst vor Hunger und Kriminalität, wenn der Höhepunkt der Infektionen die schlechter entwickelten Regionen trifft

„Kürzlich hat es einen Zwischenfall in einem Einkaufszentrum gegeben“, sagt Erminia Corso aus Palermo am Telefon. „Jemand hat eingekauft, aber an der Kassa einfach nicht bezahlt.“ Sie wollte es der KURIER-Journalistin in Wien eigentlich nicht erzählen, aber natürlich habe man hier Angst, dass die Kriminalität steigt.

„Wir sind alle zuhause, verzichten, halten uns an Restriktionen, arbeiten nicht, nicht einmal schwarz. Aber jene Menschen, die schon vor dieser Krise arm waren, stehen jetzt am Rande ihrer Existenz.“ Die Sizilianerin kann sich vorstellen, dass sie jemand überfallen könnte, wenn sie den Einkauf nachhause bringt. „Ich könnte es ja sogar verstehen! Es wäre jetzt an der Zeit, diesen Menschen zu helfen.“

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