Costa Rica: "Die gesperrten Strände treffen die Menschen am meisten"

Ein Strand mit Palmen und einem kleinen Boot ist mit gelbem Absperrband versehen.
Auslandsösterreicher Christoph Felber (44) spricht über die drastischen und erfolgreichen Maßnahmen in Costa Rica.

Nur einen ganz kurzen Moment lang hat er überlegt, nach Österreich zurückzukehren. Doch dann entschied sich der Wiener Christoph Felber, trotz der Corona-Gefahr in Costa Rica zu bleiben.

Ein Mann steht auf einem Rasen vor einem Haus mit Pool und Meerblick.

Christoph Felber, Manager "Finca Austria"

Seit vielen Jahren lebt er schon in dem mittelamerikanischen Land, arbeitet als Manager auf der „Finca Austria“ in Nosara an der Westküste des Landes. „Hier im Ort haben wir noch keinen Corona-Fall. Wahrscheinlich deshalb, weil die Regierung extrem schnell reagiert hat.“ Im eineinhalb Stunden entfernten Nicoya sind bisher lediglich ein paar Fälle bekannt. Corona bleibt also – zumindest vorerst – auf Distanz.

Als Mitte März die ersten positiven Fälle in der Hauptstadt San Jose bekannt wurden, mussten Schulen wie Restaurants schließen, die Menschen daheim bleiben. Am 20. März trafen die Politiker eine Entscheidung, die die Costa Ricaner mitten ins Herz traf: sämtliche Strände im Land wurden gesperrt. „Das trifft die Menschen am meisten. Denn Ostern feiern die Ticos mit der ganzen Familie am Strand. Das war heuer nicht möglich, die Leute blieben vorwiegend daheim.“ Auch Felber muss seit vielen Wochen auf das Kitesurfen verzichten.

Ein Strand ist mit einem gelben Warnband und Schildern abgesperrt.

Ein Strand mit Palmen und einem kleinen Boot ist mit gelbem Absperrband versehen.

Sonnenuntergang über dem Meer, gesehen von einem Infinity-Pool aus.

Ein Infinity-Pool mit Blick auf eine bewaldete Hügellandschaft unter blauem Himmel.

Gäste sitzen im Freien im Bar-Restaurant Ulgas.

Eine Hängematte hängt auf einer Terrasse mit Blick auf einen Pool und grüne Hügel.

Ein Infinity-Pool mit Blick auf tropische Vegetation und das Meer.

Ein Strand mit Palmen, Menschen und zwei kleinen Inseln im Hintergrund.

Ein Surfer mit seinem Brett am Strand von Costa Rica, im Hintergrund ein Radfahrer und ein Boot.

Die Maßnahmen zeigten Wirkung, Costa Rica (fünf Millionen Einwohner) hält bei knapp 700 Corona-Erkrankungen, die Zahl der Corona-Toten ist noch einstellig. Felber vergleicht seine erste mit seiner zweiten Heimat. „Hier hat man ähnlich schnell reagiert wie in Österreich.“ Costa Rica ist bis dato viel besser durch die Krise gekommen als andere Länder in Mittel- und Südamerika.

Keine freie Fahrt

Die Beschränkungen im Land betreffen auch die Mobilität. Felber erhielt ein Schreiben, das ihm konkret vorschreibt, an welchen Tagen er wann mit dem Auto fahren darf. An vier Tagen darf er sich frei bewegen, an einem eingeschränkt für wichtige Besorgungen, an den restlichen zwei gar nicht. „Das hängt immer von der Endziffer des Nummernschilds ab.“

Ein Delfin schwimmt im türkisfarbenen Wasser.

Ein Delfin schwimmt im blauen Wasser, gefilmt mit einer Action-Kamera.

Eine Gruppe von Delfinen schwimmt im blauen Wasser.

Mehrere Krokodile liegen im Wasser und am Ufer.

Mehrere Krokodile liegen im flachen Wasser nahe dem Ufer.

Ein Vulkan ragt im Dunst über eine tropische Straße mit Palmen und Häusern auf.

Eine Gruppe Nasenbären überquert eine Straße vor einem gelben Touristenbus.

Eine Gruppe von Freunden spielt bei Sonnenuntergang am Strand Fußball.

Ein Faultier wird von zwei Personen gehalten.

Generell gilt ein Fahrverbot von 19 Uhr bis 5 Uhr früh. Bei Missachtung beträgt die Strafe bis zu 300 Dollar. Die geselligen Ticos mit ihrem Lebensmotto „Pura vida“ halten sich erstaunlich diszipliniert an die Vorschriften. „Die Menschen sind nicht depressiv, sie gehen im Ort spazieren. Menschenleer sind die Straßen jedenfalls nicht.“

Felber rechnet mit einer Rückkehr zur Normalität „mit etwas Glück ab Jänner 2021“. Bis dahin beschäftigt sich der Österreicher mit Instandhaltungsarbeiten auf der Finca.

Ein Banner zum Thema Coronavirus mit Informationen und Grafiken.

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