COP27 - China und USA wieder in direkten Klima-Verhandlungen
Die USA und China stehen nach ihren im Spätsommer abgebrochenen Klimagesprächen bei dem Thema offensichtlich wieder in direkten Verhandlungen. Der US-Klimabeauftragte John Kerry habe am Donnerstagabend bei der UN-Klimakonferenz in Ägypten fast drei Stunden lang mit Chinas Klimaunterhändler Xie Zhenhua gesprochen, sagten Beobachter der Klima-Denkfabrik E3G am Freitag, die die Beratungen aus der Nähe verfolgten.
Möglicherweise wollten die beiden eine "konstruktive Rolle spielen im Endspurt" der Konferenz, sagte Experte Alden Meyer. "Es ist interessant, dass sie so viel Zeit miteinander verbracht haben."
China hatte den Klimadialog mit den USA in Spannungen um Taiwan im August abgebrochen. In die Gespräche kam aber wieder Bewegung nach dem Treffen von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping mit US-Präsident Joe Biden auf Bali am Montag. Die Wiederaufnahme des Dialogs wurde zwar nicht ausdrücklich verkündet. Die Rede war laut US-Regierung aber davon, dass beide Länder in großen Fragen wie dem Klimawandel zusammenarbeiten müssten und dass die "Bemühungen in diesen und anderen Fragen vertieft" werden müssten.
Kerry und Xie hatten sich auf der Klimakonferenz in Sharm el-Sheikh schon vor Tagen getroffen und ausgetauscht. Spekuliert wurde dort auch über ein angebliches Abendessen der beiden am Dienstagabend. Am Donnerstag erschienen Xie überraschend bei einer Veranstaltung mit Kerry zur Reduzierung des Methan-Ausstoßes. Kerry unterbrach daraufhin einen Redner und stellte Xie vor als "jemand, der mein Freund geworden ist". Xie sprach mit Blick auf Kerry seinerseits von "meinem sehr guten Freund".
Beim weltweiten Ausstoß fossiler CO2-Emissionen belegt China mit einem Anteil von 31 Prozent den ersten Platz, gefolgt von den USA mit einem Anteil von 14 Prozent. Danach folgen die EU (acht Prozent) und Indien (sieben Prozent).
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