CIA-Bericht: Le Pen hält Folter für "nützlich"

Wie in den Niederlanden ist auch in Frankreich eine Überraschung möglich: nämlich ein Absacken der Front National (FN) auf Platz zwei, hinter die UMP.
Die französische Politikerin meinte zum jüngst veröffentlichten Folterbericht: "Ich verurteile das nicht."

Die US-Republikaner haben das Vorgehen der CIA verteidigt, ebenso Ex-Präsident George W. Bush - aus verständlichen Gründen, schließlich tragen sowohl der US-Geheimdienst als auch der ehemalige Präsidenz die Verantwortung für die Folterpraktiken, die der am Dienstag veröffentlichte Untersuchungsbericht aufgedeckt hat (mehr dazu hier).

Verständnis für diese Praktiken hat nun aber auch die rechtsextreme französische Politikerin Marine Le Pen gezeigt: Sie hält Folter in manchen Fällen für gerechtfertigt. "Ich verurteile das nicht", sagte sie auf die in dem Senatsbericht beschriebenen brutalen Folterverhöre des US-Geheimdienstes angesprochen.

"Uh la la! Das ist schlecht!"

"Erlauben Sie mir es Ihnen zu sagen: Es kann Fälle geben, wenn eine Bombe - tick tack tick tack tick tack - in einer oder zwei Stunden explodieren soll und dabei 200 oder 300 zivile Opfer fordern würde. Da ist es nützlich, die Person zum Sprechen zu bringen", sagte die Chefin der Front National (FN) am Mittwoch den Sendern BFMTV und RMC: Dabei müssten "die Mittel" eingesetzt werden, "die möglich sind", so Le Pen. "Es ist ziemlich leicht, bei solchen Themen vor die Fernsehkameras zu treten und zu sagen: 'Uh la la! Das ist schlecht!". Aber Geheimdienstler, die Informationen von "Terroristen" zu erlangen versuchten, würden helfen, das Leben von Zivilisten retten. "Das sind verantwortungsvolle Leute."

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