New Jersey: Polit-Debakel um Verkehrsstau
Dass sich die Einwohner von New York und jene von New Jersey nicht besonders wohlgesonnen sind, ist kein Geheimnis. Der Streit zwischen Städtern und Vorstadtbewohnern („How I Met Your Mother“ hat ihn auch europäischen TV-Zusehern eindrucksvoll nähergebracht) dürfte nun aber eine neue Stufe erreicht haben: Wie jetzt bekannt wurde, hat die Verwaltung New Jerseys im Herbst einen vier Tage andauernden Verkehrsstau verursacht – und das mit voller Absicht.
Justiz ermittelt in Stau-Causa
Nun legen Korrespondenzen allerdings nahe, dass die Aktion als Rache für mangelnde politische Unterstützung für Christie gedacht war: "Höchste Zeit für ein paar Verkehrsprobleme in Fort Lee", soll die Vizestabschefin des Gouverneurs an den Direktor bei der zuständigen Hafenbehörde Port Authority - einen Schulfreund Christies – geschrieben haben. "Alles klar", antwortete der und leitete die verheerende Sperrung in die Wege.
Rache für fehlende „Freundschaft“
Christie, der sich bereits bei den Aufräumarbeiten nach dem verheerenden Wirbelsturm „Sandy“ einige Demokraten zu Verbündeten gemacht hatte, war im November mit der Unterstützung mehrerer demokratischer Bürgermeister wiedergewählt worden. Einer, der sich in den Monaten vor der Wahl aber nicht für ihn eingesetzt hatte, war der Stadtchef von Fort Lee. Mark Sokolichs Stadt soll deshalb Ziel des Racheakts gewesen sein.
Dass durch die Verkehrsprobleme nicht nur Kinder nicht in die Schule kamen, sondern auch ein Rettungswagen aufgehalten wurde und eine 91-Jährige verstarb, macht die Causa nun zu einem echten Problem. Die New York Times und das Wall Street Journal veröffentlichten die Mails, die Staatsanwaltschaft prüft, ob US-Bundesgesetze gebrochen worden seien.
"Dumm" und "hinterlistig"
Christies Beliebtheitswerten dürfte die Aktion – mittlerweile halb liebevoll „Bridgegate“ genannt - dennoch ordentlich geschadet haben: Es sei schwer vorstellbar, was Christies Anhänger Schlimmeres hätten tun können um dessen präsidiale Hoffnungen zu beschädigen, kommentierte etwa USA Today.
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