China: Korruptionsjäger dringen in höchste Kreise

Fall aus großer Höhe: Zhou Yongkang
Erstmals wird ein Verfahren gegen ein Politbüro-Mitglied eröffnet.

Die neue Regierung Chinas führt ihren Kampf gegen die ausufernde Korruption in der Politik weiter - und gemäß den Versprechungen von Staatschef Xi Jinping wird auch vor den höchsten Machtzirkeln nicht Halt gemacht. Erstmals wird ein Korruptionsverfahren gegen ein Mitglied der politischen Elite eingeleitet.

Gegen den Ex-Sicherheitschef Zhou Yongkang werde ermittelt, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua - das Sprachrohr der Regierung - am Dienstag. Nie zuvor ist einem früheren oder amtierenden Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros der Prozess gemacht worden. Gerüchten zufolge soll Zhou zuvor schon unter Hausarrest gestellt worden sein. Ihm werden "ernsthafte Disziplinarvergehen" und moralische Fehler vorgeworfen, Einzelheiten wurden nicht genannt.

Zhou zog sich 2012 aus dem Politbüro zurück, als die Machtelite einen Generationswechsel vollzog. Als Sicherheitschef akkumulierte er enorme Macht und seine Familie enormen Reichtum. Eine Untersuchung der New York Times zeigte im April, dass Zhous Sohn, dessen Schwiegermutter und eine Schwägerin über ein Vermögen von einer Milliarde Dollar verfügen - ein Gutteil davon erworben im Öl- und Gassektor, dem Einflussbereich Zhous.

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