China zerstört laut Human Rights Watch systematisch Moscheen

Ein verziertes Minarett steht vor blauem Himmel, im Vordergrund verschwommene Personen.
China geht systematisch gegen Muslime vor. Auch in den Provinzen Ningxia und Gansu werden Moscheen geschlossen oder umgewidmet.

China geht laut der Menschenrechtsorganisation Humans Right Watch zunehmend hart gegen die muslimische Bevölkerung vor - auch über die Provinz Xinjiang hinaus. Die chinesischen Behörden würden laut einem aktuellen HRW-Bericht auch in den Provinzen Ningxia und Gansu im Norden des Landes systematisch Moscheen schließen oder zerstören. Islamische Architektur-Elemente wie Kuppeln und Minarette sollen von vielen Moscheen entfernt worden sein, um sie "chinesischer" wirken zu lassen.

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Die Menschenrechtsorganisation beruft sich in ihrem Bericht auf öffentliche Dokumente, Satellitenbilder und Augenzeugenberichte. China rechtfertige das Vorgehen mit einer "Vereinheitlichung von Moscheen", verletze in Wahrheit aber das Recht auf Religionsfreiheit. "Die Schließung, Zerstörung und Umwidmung von Moscheen durch die chinesische Regierung ist Teil eines systematischen Versuchs, die Ausübung des Islam in China einzuschränken", wird die China-Direktorin von HRW, Maya Wang, zitiert.

"Verbrechen gegen die Menschlichkeit"

Nach chinesischem Recht dürfen die Menschen nur in offiziell zugelassenen Gebetsstätten offiziell zugelassener Religionen praktizieren. Seit 2016, als Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping zur "Sinisierung" der Religionen aufrief, die sicherstellen soll, dass die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) das spirituelle Leben der Menschen bestimmt, hat der Staat die Kontrolle über Religionsausübung verschärft. 

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Offiziell heißt es, Religionsgemeinschaften sollten nicht ausländischen Einflüssen ausgesetzt sein. Im Fokus der Behörden stand insbesondere die Region Xinjiang, wo laut einem UN-Bericht aus dem Jahr 2022 womöglich "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" verübt worden sind.

Gansu und Ningxia haben die größten muslimischen Gemeinschaften nach der Provinz Xinjiang. Laut des Australian Strategic Policy Institute (ASPI) wurden dort seit 2017 zwei Drittel der Moscheen in der Region beschädigt oder zerstört. Laut einem demnächst erscheinenden Forschungsbericht soll rund ein Drittel der Moscheen in Ningxia seit 2020 geschlossen worden sein.

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