Die Angst vor einem Krieg zwischen China und den USA wächst

Die Angst vor einem Krieg zwischen China und den USA wächst
Peking droht offen mit der Eroberung der von den USA beschützten Insel Taiwan. Warum die für China so wichtig ist, dass man notfalls einen Krieg der Supermächte riskieren würde.

Raketen, Marschflugkörper, Drohnen – die chinesische Volksbefreiungsarmee zieht alle Register. Sie bombardiert Luftabwehrstellungen, Kommandantenposten und andere wichtige Infrastruktur auf Taiwan. Im selben Moment errichten Luftwaffe und Marine Sperrzonen rund um die Insel, um eine US-Intervention zu verhindern. Bodentruppen landen auf den taiwanesischen Inseln Kinmen, Matsu und Penghu, bringen sie unter Kontrolle und bereiten die Großinvasion auf die Hauptinsel vor.

So – zu diesem Schluss kommt zumindest das US-amerikanische Mitchell Institut für Luft- und Raumfahrtforschung – könnte ein Angriff Chinas auf Taiwan aussehen. In den Vereinigten Staaten, die auf dem Inselstaat vor der chinesischen Küste eine Militärbasis betreiben, werden regelmäßig Simulationen durchgeführt, um zu ermitteln, ob man einen chinesischen Angriff abwehren könnte. Immer öfter geht China inzwischen als virtueller Sieger hervor.

Republik China nennt sich der 24-Millionen-Einwohner-Staat offiziell, meist wird er aber nach der Insel, die 99 Prozent seiner Landfläche ausmacht, Taiwan genannt.

Geschichte
Bis 1945 war die Insel unter japanischer Herrschaft. Nachdem die Kommunisten um Mao Zedong den chinesischen Bürgerkrieg im Jahr 1949 gewonnen hatten, flohen dessen Gegner – die Anhänger der Rechtspartei Kuomintang um General Chiang Kai-shek – auf die Insel Taiwan. Dort riefen sie noch im selben Jahr die Republik China aus.

Ein-China-Politik
Die VR China sieht Taiwan offiziell als seine 23. Provinz an. Zwar ist Taiwan de facto ein eigener Staat, um die diplomatischen Beziehungen zu China nicht zu gefährden, erkennen die meisten Nationen ihn aber nicht an, Österreich auch nicht.

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