China um sechs Jahre schneller als vereinbart: Treibhausgase sinken ab 2024

Solar energy and wind power stations
Rekord-Investitionen in Ökostromproduktion zeigt im Land der Mitte Wirkung

Kein Land stößt mehr Treibhausgase aus als China. 2022 wurden weltweit 36,8 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre geblasen, etwa 30 Prozent davon hat nur China zu verantworten. Das liegt vor allem an den Kohlekraftwerken, allein 2022 wurden durchschnittlich zwei Kohlekraftwerke pro Woche genehmigt, in Summe sind das sechs Mal so viel wie der Rest der Welt genehmigt hat.

Aber: Neueste Analysen zeigen, dass Chinas CO2-Emissionen in diesem Jahr ihren Höhepunkt erreichen dürften, bevor sie nächstes Jahr zum ersten Mal seit Jahren tatsächlich sinken. Dies ist vor allem auf rekordverdächtige Investitionen in Grünstromprojekte zurückzuführen.

Dazu sollte man wissen, dass China mit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 eigentlich erlaubt wurde, noch bis 2030 steigende Emissionen zu haben, erst ab 2031 sollten die Emissionen sinken. Dass der Treibhausgasausstoß schon im kommenden Jahr zurückgehen wird, hat mit einem historischen Ausbau der kohlenstoffarmen Energiequellen des Landes zu tun, der weit über den Zielen und Erwartungen der Politik lag.

Unglaublich ist, dass die Pekinger Ziele für die Installation von Solar- und Windkraftanlagen bereits im September erreicht wurden, der Marktanteil von Elektrofahrzeugen liegt bereits deutlich über dem Regierungsziel von 20 % für 2025.

CHINA-ECONOMY

"Diese rekordverdächtigen Zuwächse werden mit ziemlicher Sicherheit dazu führen, dass die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen und die CO2-Emissionen im Jahr 2024 sinken werden", sagt Lauri Myllyvirta, ein leitender Analyst am Centre for Research on Energy and Clean Air und Autor des Berichts, dem britischen Guardian.

Das auffälligste Wachstum gab es laut Myllyvirta im Bereich der Solarenergie. Die Solarinstallationen sind allein in diesem Jahr um 210 Gigawatt (GW) gestiegen, was der doppelten Gesamtkapazität der USA entspricht und dem Vierfachen dessen, was China 2020 hinzugefügt hat.  

Die Analyse, die auf offiziellen Zahlen und kommerziellen Daten basiert, ergab, dass China in diesem Jahr 70 GW Windkraft installiert hat - mehr als die gesamte Stromerzeugungskapazität des Vereinigten Königreichs. Es wird erwartet, dass in diesem Jahr außerdem 7 GW Wasserkraft und 3 GW Kernkraftkapazität hinzugefügt werden, heißt es in dem Bericht.

Das Besondere ist außerdem, dass erstmals der Ausbau des Grünstroms den jährlichen Anstieg der Stromnachfrage nicht nur abdecken, sondern sogar übertreffen wird.

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