China meldete erstmals keine neue Coronavirus-Infektion

Pünktlich zum Volkskongress: Keine Neuinfektion, heißt es in China
Erstmals seit Jänner meldet das 1,4 Milliarden-Land keine einzige Neuinfektion. Passenderweise während die Staatsspitze tagt.

Das Timing hätte nicht besser passen können: Am Tag, an dem die gesammelte politische und militärische Elite in Peking zur Sitzung des Nationalen Volkskongresses aufmarschiert ist, gab es keine einzige neue Corona-Infektion in China. Das jedenfalls wurde offizielle von der Nationalen Gesundheitskommission am Samstag gemeldet. Demnach sei der Freitag der erste Tag seit Beginn der Corona-Pandemie ohne Neuinfektion gewesen. Am Donnerstag waren es noch vier gewesen.

Blendende Statistik

Die Zahl der bestätigten Fälle im 1,4 Milliarden Menschen zählenden Riesenreich beläuft sich demnach auf insgesamt 82.971. Die der offiziell gemeldeten Todesopfer blieb unverändert bei 4.634. Das liegt deutlich unter der Opferzahl in wesentlich kleineren Ländern.

China meldete erstmals keine neue Coronavirus-Infektion

Tatsächlich sind die Sicherheitsmaßnahmen in China nach wie vor enorm. Vor allem in der Hauptstadt Peking sollte nichts den Erfolg der jährlichen Zusammenkunft des Volkskongresses trüben, musste dieser doch wegen Corona von Anfang März auf jetzt verschoben werden. Auch die Dauer wurde von zwei auf eine Woche verkürzt. Vor dem Beginn des Politspektakels wurden alle Delegierten auf Corona-Symptome überprüft. Sie müssen in eigenen, streng abgeschirmten Hotels schlafen und werden mit eigenen Bussen zur Großen Halle des Volkes im Herzen Pekings gebracht.

China meldete erstmals keine neue Coronavirus-Infektion

Auch in der Halle selbst sitzen die Delegierten mit Mund-Nasenschutz - ausgenommen davon ist nur die absolute Führungsspitze von Staat und Partei, angeführt von Präsident Xi Jinping. Zum Auftakt der Tagung sprach Ministerpräsident Li Keqiang von „wichtigen strategischen Errungenschaften in unserer Antwort auf Covid-19“. Dennoch stehe das Land weiter vor „enormen Herausforderungen“.

Vor allem die USA werfen Peking vor, das wahre Ausmaß der Epidemie zu Beginn vertuscht und so die weltweite Ausbreitung der Krankheit ermöglicht zu haben. Ende 2019 waren in der chinesischen Provinzhauptstadt Wuhan die ersten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus bekanntgeworden. Sie und die gesamte Provinz Hubei waren wochenlang vom Rest des Landes abgeriegelt worden, um die Epidemie einzudämmen.

Diese hat sich längst zur Pandemie entwickelt: Der US-amerikanischen Johns-Hopkins-Universität zufolge gibt es mittlerweile weltweit mehr als 5,2 Millionen bekannt gewordene Infektionen und mehr als 338.000 Todesfälle.

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