Großer Erfolg für Peking-Kritiker
Mindestens drei junge Aktivisten wurden bei der Parlamentswahl in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong ins Parlament gewählt. Ihr Anführer, der 23-jährige Nathan Law hatte im Wahlkampf ein Referendum über die Loslösung Hongkongs von China verlangt. Am Sonntag jubelte er: "Die Hongkonger wollen wirklich Veränderung." Ende September 2014 hatte sich Studentenführer Nathan Law an die Spitze jener Protestbewegung gestellt, die freie Wahlen forderten, was die Briten bei der Übergabe der Kronkolonie 1997 an China für 2017 ausverhandelt hatten. Doch Peking wollte nicht mehr. Ein klares Bekenntnis zu Hongkongs Unabhängigkeit durften die Parlamentskandidaten nicht abgeben, da dies zu ihrem Wahlausschluss geführt hätte. Zwei andere Anführer der monatelangen Protestbewegung, waren deshalb Anfang August ausgeschlossen worden. Sie konnten aber offenbar Wähler mobilisieren, denn die Wahlbeteiligung war mit 60 Prozent hoch. Zum Vergleich: 1912 waren nur 53 Prozent zur Wahl gegangen. Einige Wahllokale blieben in der Nacht zum Montag bis 2.30 Uhr Früh geöffnet, um allen Wartenden die Stimmabgabe noch zu ermöglichen. In Hongkong gilt ein beschränktes Wahlrecht: Nur 40 Abgeordnete werden direkt gewählt, die anderen 30 bestimmen Interessengruppen, die größtenteils Peking-treu sind.
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