Schwere Waffen für Syriens Rebellen

Saudi-Arabien unterstützt die Aufständischen mit schwerem Gerät – nicht ohne Konflikte.

In einem BBC-Interview brachte es Robert Mood , der frühere Leiter der UN-Mission in Syrien, auf den Punkt: Er wisse nicht, wie noch mehr Waffen an der katastrophalen Lage der syrischen Bevölkerung etwas verbessern sollten. In eine ganz andere Richtung als Mood denkt anscheinend Saudi-Arabien: Laut dem Internet-Dienst debka sind die syrischen Rebellen drauf und dran, erstmals wirklich schwere Waffen aus dem Ausland zu erhalten. Es geht um eine nicht näher genannte Anzahl schwerer Raketenwerfer russischer Bauart (Hurricane 9K57 und Smerch) aus Beständen von Balkanländern. Solche Waffen feuern sieben Meter lange Raketen mit 70 Kilometern Reichweite ab. Bestimmt seien sie für den Großraum Aleppo. Wie debka berichtet, steht der Chef des saudischen Geheimdienstes, Prinz Bandar bin Sultan, als treibende Kraft hinter der Aktion. Er soll zudem persönlich die Leitung einer zentralen Operation nahe Aleppo haben.

Genauer: Die seit Monaten andauernde Schlacht um den internationalen Flughafen von Aleppo sowie die nahe Luftwaffenbasis Nairab. Brüche in der AllianzNairab ist zu einer wichtigen Versorgungsdrehscheibe für die syrische Armee geworden. Die Basis wird seit Monaten belagert. Und Russland soll sogar mit dem Einsatz von Spezialtruppen gedroht haben, sollten russische Cargo-Jets beschossen werden. Raketenwerfer verschieben die Kräfteverhältnisse massiv. Eine andere Frontlinie in diesem Konflikt offenbart laut debka die Lieferung der Waffen auf dem Landweg über die Türkei. Ein Umstand, dem Ankara anscheinend nur zähneknirschend zugestimmt hat – wie es heißt, unter der Androhung der sofortigen Stornierung von Handelsabkommen zwischen Riad und Ankara.

In der Achse der Länder, die die syrischen Rebellen stark unterstützen (Saudi-Arabien, Katar, Türkei) tun sich Brüche auf. Beim Gipfel der Arabischen Liga in Doha soll es zum Schlagabtausch gekommen sein. Saudi-Arabien beschuldigt Katar, in Syrien eine Machtergreifung der Muslimbrüder und El-Kaida-naher Gruppen anzustreben. Katar konterte: Saudi-Arabien wolle die Revolution in Syrien hijacken.

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