Bolivien: Morales von Neuwahl ausgeschlossen

Interimspräsidentin Jeanine Anez.
Morales-Anhänger Choque ist neuer Parlamentschef.

Boliviens Übergangspräsidentin Jeanine Anez gab am Donnerstag bekannt, dass der sozialistische Ex-Präsident Evo Morales nicht bei der anstehenden Wahl kandidieren darf. Grund sei, dass eine vierte Amtszeit in Folge ausgeschlossen sei, erklärte Anez am Donnerstag vor Journalisten.

Zugleich wurde bekannt, dass mit Sergio Choque ein Anhänger des ins Exil geflohenen Morales, zum neuen Vorsitzenden des Parlaments gewählt worden ist. Choque ist der der Fraktionschef von Morales' "Bewegung zum Sozialismus" (MAS). Er setzte sich am Donnerstag mit der MAS-Mehrheit in der Abgeordnetenkammer durch. Sein Vorgänger war am Sonntag inmitten der Proteste gegen Morales zurückgetreten.

Baldige Neuwahl

In der zweiten Parlamentskammer, dem Senat, war Anez als zweite Vizepräsidentin der Kammer in Abwesenheit der MAS-Mehrheit zur Interimspräsidentin ernannt worden. Das Verfassungsgericht billigte anschließend ihre Machtübernahme. Anez ist eine scharfe Kritikerin von Morales. Die 52-Jährige muss innerhalb von 90 Tagen eine Neuwahl organisieren.

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