Bischofsappell: "100 Familien aus Lager evakuieren"

Bischofsappell: "100 Familien aus Lager evakuieren"
Ein Teil der aus Österreich gelieferten Zelte wurde auf Lesbos aufgestellt. Die Situation ist für Helfer dennoch "zum Verzweifeln".

"Das Lager Kara Tepe II mit 7.300 Menschen, das als Notlager Anfang September aus dem Boden gestampft wurde, liegt direkt am Meer. In den Nächten ist es bitterkalt. Es gibt immer noch kein Warmwasser und keinen Strom. Wenn es regnet, schwimmen einige Zelte im Wasser. Und auch wenn das Wasser abgepumpt wird: Die Feuchtigkeit ist aus den Zelten nicht wegzubekommen.“

Hermann Glettler lässt die Situation der Flüchtlinge auf der Insel Lesbos keine Ruhe. Der Innsbrucker Diözesanbischof war jüngst vor Ort und beschreibt im KURIER-Gespräch Zustände, die „zum Verzweifeln“ sind: „Es gibt viele verstörte Kinder und traumatisierte Menschen. Man darf diese Menschen nicht in dieser gefährlichen Situation belassen.“

Am Donnerstag wiederholten Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz, Amnesty International sowie Wissenschafter den Appell, Schutzbedürftige aus dem Flüchtlingscamp zu evakuieren. Im deutschen Bundestag formulierten 250 Abgeordnete fraktionsübergreifend einen entsprechenden „Weihnachtsappell“.

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