EU finanziert Käfig-Tierhaltung
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), aber auch Exportkreditagenturen von EU-Staaten sowie die Weltbank finanzieren landwirtschaftliche Unternehmen außerhalb der EU, die sich um Tierschutz nicht kümmern, geht aus einem Bericht des heimischen Tierschutz-Bündnisses hervor. Demnach fließen Hunderte Millionen von öffentlichen Mitteln der EU vor allem in Legebatterien oder enge Kastenstände für Schweine in die Ukraine, die Türkei und nach China.
Deutschland etwa unterstütze den Export von Käfigsystemen in Drittstaaten, obwohl Käfighaltung von Legehennen in Deutschland genauso wie in Österreich verboten sei. „Es kann nicht sein, dass österreichische und europäische Gelder unter dem Deckmantel Entwicklungshilfe in solche Fabriken fließen und dann die Billigimporte aus solchen Drittstaaten wie etwa Eier aus Käfigtierhaltung unsere Landwirtschaft gefährden“, ärgert sich Stephan Pernkopf, Präsident des Ökosozialen Forums. Nicolas Entrup, Sprechers des Tierschützer-Bündnisses, dem unter anderen die „Vier Pfoten“ angehören, nennt das „einen systematischen Missbrauch öffentlicher Gelder“. Die Oesterreichische Kontrollbank betont, dass sie keinerlei Legebatterien-Finanzierungen vergebe. Lediglich Schweinestalleinrichtungen in der Ukraine seien finanziert worden. Die Ställe entsprächen EU-Normen.
Tierschutz-Standards
Landwirtschaftskammer, Tierschützer und das Ökosoziale Forum fordern eine Aufnahme von Tierschutzstandards in die Kreditvergabepolitik der Weltbank. Die EBRD müsse eine fortschrittliche Tierschutzpolitik entwickeln, die als Anregung für andere Entwicklungsbanken gelte, die öffentliche Gelder vergeben. EU-Tierschutzstandards sollten Mindestkriterium sein.
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