Beziehung zur EU laut Russlands Außenminister "zerstört"

Russlands Außenminister Lawrow hat vermittelt
Sergej Lawrow findet bei einem Treffen mit Chinas Vertretern deutliche Worte. Lediglich einzelne Partnerländer seien übrig.

Nach neuen EU-Sanktionen gegen Russland sieht Außenminister Sergej Lawrow das Verhältnis zu Brüssel als "zerstört" an. "Es gibt keine Beziehung mehr zur Europäischen Union als Organisation", sagte er am Dienstag bei seinem China-Besuch. "Die gesamte Infrastruktur dieser Beziehungen wurde durch einseitige Entscheidungen Brüssels zerstört." Es seien lediglich einzelne europäische Partnerländer übrig geblieben, die sich von ihren nationalen Interessen leiten ließen, so Lawrow.

Dies führe dann zwangsläufig dazu, dass sich die Beziehungen Russlands zu China schneller entwickelten als die zu den verbliebenen EU-Ländern, erklärte der russische Chefdiplomat. Lawrow hatte mehrfach das angeschlagene Verhältnis zur EU beklagt, sich nun aber besonders scharf im Ton geäußert. Zugleich zeigte er sich einmal mehr zu einer Verbesserung der Beziehungen bereit, wenn die EU dies im Gegenzug auch wolle.

Brüssel hatte zuletzt Sanktionen gegen Moskau verhängt - etwa wegen der Vergiftung des mittlerweile inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny und eines massiven Hackerangriffs auf den Deutschen Bundestag im Jahr 2015.

"Scheiß Quarantäne"-Maske

Lawrow hielt sich zu zweitägigen Beratungen mit seinem chinesischen Kollegen Wang Yi im Süden Chinas auf. Bei der Ankunft fiel der Russe mit einer ausgefallenen Corona-Schutzmaske auf. Der schwarze Mund-Nase-Schutz mit der weißen Aufschrift „FCKNG QRNTN“ - also „Fucking Quarantine“ (übersetzt etwa: „Scheiß Quarantäne“) - sei ein Geburtstagsgeschenk von Journalisten gewesen, sagte Lawrow. Russlands Chefdiplomat, der nach eigener Aussage bereits eine Corona-Infektion überstanden hat.

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