Belgier fürchten neuen Stillstand nach Wahlen
© REUTERS/ERIC VIDALErschlankt, aber weiter wortgewaltig: Der wahrscheinliche Wahlsieger De Wever will Belgien spalten
In Belgien stehen die Nationalisten vor einem Sieg.
Die Veränderung ist gewaltig: Fast 60 Kilogramm hat Bart De Wever seit 2010 verloren. Politisch ist der Chef der Neu-Flämischen Allianz (N-VA) aber weiter ein Schwergewicht. Und als solches legte der 43-jährige Belgier, der auf lange Sicht eine Loslösung des reichen niederländisch-sprachigen Flandern von der frankophonen Wallonie anstrebt, sogar noch zu: Bei der Parlamentswahl am Sonntag könnte jeder dritte Wähler in Flandern für die N-VA stimmen, landesweit jeder fünfte. Auch bei den EU-Wahlen dürfte die Partei 20 Prozent erhalten.
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Bart De Wever, president of the Flemish right-wing party (N-VA), addresses a news conference at the International Press Centre in Brussels June 8, 2010. Belgium will hold general elections on June 13. REUTERS/Francois Lenoir (BELGIUM - Tags: POLITICS ELECTIONS HEADSHOT)
Die N-VA wäre damit erneut stärkste Kraft – wie schon bei der
Parlamentswahl 2010, die
Belgien und der gesamten
EU noch im Magen liegt. "Es geht wieder los", unkte Le Soir. 2010 erzielte die N-VA 17 Prozent der Stimmen. In die
Regierung schafften es die Nationalisten dennoch nicht. Nach 541 Tagen Koalitionsgesprächen in allen Konstellationen, die das Land an den Rand des politischen und finanziellen Zusammenbruchs brachten, schlossen sich Ende 2011 Sozialisten, Christdemokraten und Liberale aus
Flandern und der
Wallonie zusammen.
Belgien ist zwar weiter hoch verschuldet, der frankophone sozialistische Premier
Elio Di Rupo konnte aber mit
Sparmaßnahmen den
Bankrott abwenden. Seine Regierung beschloss zudem die überfällige Staatsreform mit neuen Zuständigkeiten für Regionen und Gemeinschaften. Dass viele Flamen die wirtschaftsschwache
Wallonie loswerden wollen, konnte
Di Rupo aber nicht ändern.
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